Essen. . Bilanzsumme der Sparkasse Essen steigt 2018 auf 8,3 Milliarden Euro. Kreditnehmer knacken 6-Millionen-Euro-Hürde. 45 Millionen Besuche online.
Trotz eines leichten Gewinnrückgangs von 61,2 auf 59,4 Millionen Euro zeigt sich der Vorstand der Sparkasse Essen zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2018 und der Entwicklung des Hauses. In der Bilanzpressekonferenz am Freitag führte Vorstandschef Helmut Schiffer dies vor allem auf den von 141 auf 137,3 Millionen Euro gesunkenen Zinsüberschuss zurück.
Die Bilanzsumme der Sparkasse, dem mit Abstand führenden Geldinstitut der Ruhrmetropole, stieg im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf über 8,3 Milliarden Euro an – eine Folge der guten konjunkturellen Entwicklung. „Die Zunahme der Kreditengagements aber auch unser Einlagenwachstum waren rundum zufriedenstellend“, betonte der Vorstand.
„Unsere Kunden parken Geld trotz niedriger Zinsen“
Sparer und Anleger ließen die Einlagen über die Marke von 6,3 Milliarden Euro (plus zwei Prozent) anwachsen, bei den Privatkunden stiegen die Einlagen sogar um 3,6 Prozent. Schiffer: „Unsere Kunden parken Geld trotz niedriger Zinsen.“
Auch das Investitionsklima wird als freundlich beschrieben. Erstmalig „knackten“ die Kreditnehmer der Sparkasse Essen die Sechs-Milliarden-Euro-Marke. Die Forderungen an Kunden seien um über 204 Millionen Euro gestiegen, eine satte Zunahme von 3,5 Prozent.
Die Gesamtbewilligungen seien um 8,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen. Der Löwenanteil ist für das gewerbliche Kreditgeschäft in Höhe von 461 Millionen Euro und für den Bau von Eigentumswohnungen und Eigenheimen benötigt worden. „Mehr als 426 Millionen Euro konnten wir für Investitionen in Betongold zur Verfügung stellen, das sind 26,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, so der Vorstandsvorsitzende.
Online-Banking entwickelt sich rasant: täglich 125.000 Besuche
Ausgesprochen rasant entwickeln sich die Sparten Online-Banking und Mobiles Banking. Im vergangenen Jahr zählte die Sparkasse mehr als 45 Millionen Besuche, das entspreche täglich 125.000 Besuchen. Zum Vergleich: 2015 gab es mit 21 Millionen Besuchen weniger als die Hälfte. Mittlerweile haben 60 Prozent der Kunden einen Online-Banking-Vertrag. In absoluten Zahlen: 160.000 von 224.000 Konten sind onlinefähig. Teil des Digital-Booms ist die stark gestiegene Nachfrage nach der Sparkassen-App (2018: 57.726), die auch die Finanzübersicht über Konten bei anderen Banken ermöglicht.
Von den 37 Filialen (2017: 42) ist die im Oktober an den Start gegangene „Mediale Filiale“ mit 44 Bankkaufleuten die größte. Das Ziel sei, dadurch die Zahl der Kundenkontakte zu steigern. Schiffer: „Wir investieren in Nähe, auch in digitale Nähe.“ Die Mediale Filiale arbeitet auf mehreren Kanälen - vom Telefonat bis zum Video-Chat (ab April).
>>> DATEN UND FAKTEN ZUR SPARKASSE ESSEN
- In ihren 37 Filialen beschäftigt die Sparkasse Essen 1352 Mitarbeiter.
- Die Sparkasse hat im vergangenen Jahr rund 6 Millionen Euro für Kunst und Kultur, Sport, Soziales, Wissenschaft, Ausbildung und Umwelt ausgeschüttet.
- Hinzu kommen 10,4 Millionen gewinnabhängige Steuern für die Stadt Essen – eine „Bürgerdividende“ von rund 28 Euro pro Essener.
- Die Kontoführungsgebühren bleiben stabil. Trotz der Erhöhung im vergangenen Jahr habe man keinen Kunden verloren.