Essen-Kray. . Rund zwei Jahre nach dem Wechsel im Krayer Kult-Imbiss wird ein Nachfolger gesucht. Das einstige Betreiberpaar führte den Porky-Grill 40 Jahre.
Rund zwei Jahre nach der Übergabe des Porky-Grills an der Krayer Straße, werden wieder neue Betreiber für den Kult-Imbiss gesucht. Für 95 000 Euro gibt es den „sehr gut laufenden Grill“ samt Inventar und Restbeständen der Ware, die zu dem Zeitpunkt vorhanden sein wird, so steht es auf einer Internet-Verkaufsplattform. Verfügbar ist der Imbiss ab Februar.
Seit Jahrzehnten kommen die Kunden an die Krayer Straße 249, wo zu den Spezialitäten des Hauses etwa Pommes Mischmasch oder die Knoblauchmayo zählen. Fast 40 Jahre lang hielt das ehemalige Betreiberpaar in seinem Porky-Grill neben der Currywurst und den Hähnchen ein offenes Ohr bereit. So verabschiedeten sich die Gäste mit persönlichen Briefen und mit Sätzen wie „Es ist nicht nur das Essen. Es war mehr als eine Pommesbude.“
Ende 2016 hörten die beiden auf, übergaben an ihre Nachfolger, die neben dem Imbiss und den zahlreichen Stammkunden auch die Rezepte etwa für die selbst gemachten Soßen übernahmen. Äußern möchten sich die derzeitigen Betreiber zu ihrer Entscheidung und den Gründen auf Nachfrage dieser Zeitung derzeit nicht.
Seit vergangenen Sommer gibt es den Außenbereich
In ihrer Verkaufsanzeige beschreiben sie aber, was sich seit ihrer Übernahme alles getan hat: So gebe es seit Juni 2018 einen neuen Außenbereich, der in dem Gebiet einzigartig sei. Insgesamt kommt der Grill so auf 23 Sitzplätze. Auch die Toilettenanlagen seien saniert worden. Neben der Zusage, dass im Kaufpreis Name und Rezepte enthalten seien, werden „sehr hohe Gewinne“ in Aussicht gestellt, da der Betrieb seit 40 Jahren sehr gute Umsätze mache. Der Grill sei perfekt geeignet für Ehepaare oder Betreiber mit Angestellten: „Wer sich eine sichere Existenz aufbauen möchte, ist hiermit gut beraten“, heißt es in dem Inserat. Der Mietpreis müsse wiederum mit dem Eigentümer der Immobilie abgesprochen werden.
Gesprächsthema ist die erneute Übergabe des Kult-Imbisses auch im Stadtteil und in sozialen Medien wie etwa Facebook. Immerhin zählen zu den Kunden auch Gäste, die den Porky-Grill so lange ansteuern wie es diesen gibt. Und es hängt manche Erinnerung an diesem Treff, am ehemaligen Betreiberpaar, das mit manchen in Kray ein freundschaftliches Verhältnis pflegte („Ich kenne den Imbiss noch aus meiner Kinderzeit“), aber auch an den Speisen.
Mutmaßungen über Verkauf
Manche kamen erst mit ihren Kindern, dann den Enkeln. Auf der Speisekarte gibt es jetzt auch neben den Klassikern Currywurst spezial, Pommes, Grillteller und Hähnchen die wechselnden Tagesgerichte wie Seelachs im Backteig mit geschmorten Gurken oder Rinderhüftsteak.
Die Kommentare der Gäste zu den Gerichten reichen nun von „hat wirklich gut geschmeckt“, „hat immer geschmeckt“ bis zu „ich bin nicht überzeugt vom Essen“. Über die Gründe des erneuten Wechsels gibt es Mutmaßungen („persönliche Gründe“). Es gibt diejenigen, die sich die alteingesessenen Betreiber zurückwünschen, während andere auf deren wohlverdienten Ruhestand hinweisen. Viele sind einfach nur überrascht oder auch traurig, da sie nicht wissen wie es mit ihrem Porky-Grill weitergeht: „Für mich geht gerade eine Welt unter.“
>> EINARBEITUNG DER NACHFOLGER INKLUSIVE
- Als das ehemalige Betreiberpaar sich 2016 aus dem Porky-Grill verabschiedete, gab es Blumen und Briefe. Ein Schreiben schaffte es aus Texas an die Krayer Straße. Geschrieben von einem Gast, der 25 Jahre lang seine Hamburger in dem Imbiss aß, nun aber vor allem den Menschen ein Kompliment machte: „Bei Euch beiden hat man sich irgendwie immer zu Hause gefühlt.“
- Bei der Übergabe des Porky-Grills haben die ehemaligen Betreiber dann nicht nur ihre Rezepte übergeben, sie haben mit ihren Nachfolgern zwei Wochen lang gemeinsam gekocht, ob Soßen oder auch Gerichte wie Grünkohl oder Hühnerfrikassee.
- So wollen es die jetzigen Köche im Porky-Grill auch handhaben, bieten neben den Rezepten die Einarbeitung an – inklusive.