Essen. . Das Europe Direct-Informationszentrum ist von der VHS ins Haus der Technik gezogen. Gegenüber dem Hauptbahnhof zeigt Europa nun sichtbar Flagge.
Europa hat in Essen eine neue Adresse: Wer Fragen rund um die europäische Integration hat, wer wissen will, wie die europäischen Institutionen funktionieren oder ein kurzen Draht nach Brüssel sucht, der ist im „Europe Direct-Informationszentrum Essen“ im Haus der Technik an der Hollestraße an der richtigen Adresse. Dort, gleich gegenüber dem Osteingang des Hauptbahnhofs, eröffnete das Info-Zentrum am Dienstag seine neuen Räume, nachdem es seit 2013 etwas versteckt in der zweiten Etage der Volkshochschule am Burgplatz logierte.
OB Kufen: „Europa ist aktuell ein Krimi“
Ab sofort zeigt Essen also sichtbar Flagge, wenn es um Europa geht. Oberbürgermeister Thomas Kufen sprach anlässlich der feierlichen Eröffnung von einem wichtigen Signal. „Europa ist aktuell ein Krimi“, sagte Kufen in Anspielung an den angekündigten Austritt Großbritanniens, von dem derzeit niemand weiß, wie er vonstatten gehen wird. Allem Anschein nach chaotisch.
Die Verunsicherung ist groß. Dazu tragen auch europakritische Regierungen in Polen und Ungarn bei. NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner, angereist aus Aachen, wo Bundeskanzler Angela Merkel und der französischen Staatspräsident Emmanuel Macron den „neuen Élysée-Vertrag unterzeichnet hatten, empfahl „einen Gang rauszunehmen“. Deutschland solle anderen Mitgliedsstaaten nicht ständig vorschreiben, was diese besser machen könnten. Was ist falsch gelaufen in Europa? Diese Frage müssten sich Pro-Europäer stellen. Im eigenen Interesse. Denn: „Europa ist die einzige Chance, um die Freiheiten, die wir haben, zu erhalten“, mahnte der Minister.
Die Anlaufstelle will „sachlich und neutral“ über Europa informieren
Die neue Anlaufstelle im Haus der Technik will „sachlich und neutral“ über Europa informieren, betont die Leiterin Petra Thetard. Mit Hilfe von Seminaren für Schüler und Studenten und öffentlichen Veranstaltungen für interessierte Bürger.
Ein bisschen Werbung gehört sicher dazu, nicht nur in eigener Sache. „Wir werben für die europäische Idee“, betonte Kufen. Und das als Stadt im Herzen des Kontinents auch aus wirtschaftlichen Interessen. In den vergangenen drei Jahren seien allein jährlich rund 35 Millionen Euro an EU-Mitteln nach Essen geflossen.