Essen-Frillendorf. . Die Beute ist gering, der Schaden groß: Regelmäßig brechen Täter in die Frillendorfer Schutzengelkirche ein. Die Polizei sucht Zeugen.
Einbrüche gehören in der Schutzengel-Gemeinde schon beinahe zum Kirchenalltag: „Alle paar Monate steigt jemand in das Gotteshaus ein“, sagt Peter Valerius, Vorsitzender der Kolpingsfamilie. Die Beute ist oftmals gering, der Schaden jedoch groß, weil Türen aufgebrochen oder Fenster beschädigt werden. Zuletzt bat die Polizei um Mithilfe, als die Einbrecher Ende November mit Kollekte und Taufgeschirr entkamen. Und da die Katholiken aus dieser Erfahrung weitere Taten befürchten, hoffen Gemeinde und Polizei auf wachsame Nachbarn.
Die Einbrecher hätten es leider mitunter recht leicht, unbeobachtet in die Kirche zu gelangen, da das Gelände an der Straße Auf der Litten sehr groß sei. „In dem Dreieck von Kirche, Pfarrheim und Kita gibt es so manche uneinsehbare Stelle“, sagt der Frillendorfer, der in der Schutzengelkirche getauft und gefirmt wurde und auch geheiratet hat. Daher mischt sich bei ihm Trauer, Wut und auch Verständnislosigkeit. „Die Täter müssen ja glauben, hier gibt es Wunder was zu holen“, schüttelt er den Kopf. Sie kämen vermehrt nach kirchlichen Feiertagen, wohl im Glauben, große Summen Kollekte zu erbeuten. Die aber liege im Tresor.
Hauptkollekte liegt im großen Tresor
Tatsächlich begnügen sich die Einbrecher dann mit minimalen Beträgen etwa aus dem Opferstock, wo die Kirchenbesucher 50 Cent je Kerze hineinwerfen. Im November wollten sie offenbar gleich den ganzen Behälter aus der Wand reißen, haben die Wand rundherum beschädigt. Tatsächlich mitgenommen haben sie dann das Taufgeschirr, dessen Wert Peter Valerius auf kaum 100 Euro schätzt. „Wenn man es einschmelzen lässt, wiedersehen werden wir das bestimmt nicht“, sagt er. Das hatten die Einbrecher offenbar auch mit dem Deckel des Taufbeckens vor, den sie dann aber in der Sakristei liegen ließen, weil sie damit wohl nicht durchs Fenster kamen.
Durch eines der Fenster in der Sakristei seien die Täter dann
wahrscheinlich auch geflohen, mutmaßt der Frillendorfer. „Die Türen und Fenster sind dann meistens beschädigt, diese reparieren zu lassen, kostet unsere Gemeinde jedes Mal bis zu 1000 Euro“, sagt er über den materiellen Schaden. Viel schlimmer jedoch sei der ideelle Schaden, wie etwa bei dem Kreuz, das die Täter aus dem Schrank in der Messdiener-Sakristei entwendet haben. „Das habe ich von einem ehemaligen Pastor geschenkt bekommen und als Nikolaus in der Gemeinde getragen“, berichtet Peter Valerius das, was ihn erzürnt, da dieser Verlust mit Herzschmerz verbunden sei. „Aber die Täter haben ja offensichtlich ohnehin keinen Respekt vor einem Gotteshaus.“
Zwei Schlösser im Eingangsbereich
Um sich zu schützen, hat die Gemeinde im Eingangsbereich für die beiden Türen bereits unterschiedliche Schlösser einbauen lassen. Kommen aber die Einbrecher wie zuletzt durchs Fenster, hilft auch die technische Maßnahme nichts. Die Täter müssen laut Polizei zwischen dem 25. und 26. November, in der Zeit von 12.30 bis zum nächsten Morgen 9 Uhr eingestiegen sein. Möglicherweise bestehe auch ein Zusammenhang mit Einbrüchen in der benachbarten Kita, auch die treffe es immer wieder mal. Wer etwas beobachtet hat oder Hinweise zu den gestohlenen Gegenständen machen kann, meldet sich bei der Polizei: 8290. Wer künftig etwas Auffälliges auf dem Gelände beobachtet oder jemanden sieht, der sich verdächtig benimmt, wählt 110.