Essen. Die Wirtschaftskrise hat auch auf dem Ausbildungsmarkt ihre Spuren hinterlassen. So plant jeder zehnte Essener Betrieb, im nächsten Jahr Lehrstellen abzubauen. Zugleich sinkt die Zahl der Chefs, die mehr Nachwuchs ausbilden wollen: Nur elf Prozent erhöhen die Zahl der Ausbildungsplätze.

Trotz sinkender Schülerzahlen plant jedes zehnte Essener Unternehmen, im nächsten Jahr Lehrstellen abzubauen. Das geht aus einer Umfrage des Essener Unternehmensverbandes (EUV) hervor. Danach stieg die Zahl der Betriebe, die weniger Ausbildungsplätze anbieten wollen, von 7 Prozent in den Vorjahren auf jetzt 11,3 Prozent.

"Die Krise hat ihre Spuren hinterlassen"

Zugleich sinkt die Zahl der Chefs, die mehr Nachwuchs ausbilden wollen, deutlich: Nur 11 Prozent erhöhen ihre Lehrstellenzahl, im vergangenen Jahr planten dies noch 23 Prozent. Immerhin wollen Dreiviertel aller Essener Betriebe ihre Ausbildungsaktivität 2010 auf gleichhohem Niveau halten - in diesem Jahr waren es nur 70 Prozent.

Gleichwohl zieht EUV-Chef Henner Puppel eine vorsichtig-positive Bilanz der Umfrage: „Die Krise hat ihre Spuren hinterlassen. Das Ergebnis zur Planung der Ausbildungs- und Beschäftigtenzahlen gibt zwar keine Entwarnung, aber Grund zur Hoffnung: qualifizierter Nachwuchs ist gefragt, Fachkräfte werden gehalten.“ Denn 60 Prozent der Firmen wollten ihre Mitarbeiterzahl halten, in diesem Jahr seien es nur 36 Prozent. gewesen.