Region. Ob Husten, Schnupfen oder Fieber – für alles gibt es Helfer in der Hausapotheke. Mit diesen Hausmitteln kann man Erkältungsbeschwerden lindern.
Die Nase ist verstopft, der Hals kratzt: Wer erkältet ist, muss aber nicht gleich beim ersten Niesen zur Chemiebombe greifen. Rainer Krumbiegel, Landesvorsitzender des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker NRW, weiß welche natürlichen Mittel bei Erkältung helfen.
Salbei und Thymian gegen Husten:
Mit heißem Wasser aufgegossen, entfaltet Salbei als Tee seine Wirkung im Kampf gegen Husten. "Salbei hilft dabei, den Schleim in den oberen Atemwegen zu lösen", sagt Krumbiegel. Thymian schmeckt nicht nur als Gewürz zu Fischgerichten, sondern bekämpft ebenfalls festsitzendem Husten.
Zitronenwickel oder Quarkwickel gegen Halsschmerzen:
"Wenn die Erkältung schon da ist und man Halsschmerzen hat, können Zitronenwickel die Entzündung lindern", weiß Rainer Krumbiegel. Dazu die Zitrone in Scheiben schneiden und über einem Leinentuch auspressen. Die Scheiben dann nebeneinander auf das Tuch legen und einschlagen. "Dabei sollten die Zitronenscheiben nicht mit der Haut in Berührung kommen."
Wer allergisch auf Zitronen reagiert, kann beim Kratzen im Hals auf ein anderes Hausmittel zurückgreifen. "Quarkwickel wirken entzündungshemmend. Die Quarkseite des Tuches dabei direkt auf die betroffene Stelle legen", rät Rainer Krumbiegel.
Nasendusche gegen Schnupfen:
"Eine Nasendusche mit Kochsalzlösung hilft bei Schnupfen", weiß Rainer Krumbiegel. Die Schleimhäute werden durch das Spülen befeuchtet und Schleim, Krankheitserreger und Co. abtransportiert.
Kalter Waschlappen:
Viele Menschen wollen bei einer Erkältung nichts lieber, als sich ins warme Bett zu legen. Doch der Griff zum kalten Waschlappen kann helfen. "Man wäscht den Rücken und die Brust mit einem kalten Waschlappen ab. Dabei ziehen sich die Gefäße zusammen", sagt der Heilpraktiker. Anschließend nicht abtrocknen, sondern noch mal unter die Bettdecke schlüpfen. "Die Aufwärmung fördert die Durchblutung des Oberkörpers und der Atemwege." Auch das stärkt das Immunsystem.
Fieber zulassen - oder Wadenwickel machen:
"Fieber ist nicht schlecht. Es ist eine Reaktion des Körpers", weiß Krumbiegel. "Unser Körper bekommt vieles selbst geregelt. Man muss nicht immer direkt Medikamente nehmen." Bis 38.5 Grad könne man das Fieber ruhig seine Arbeit machen lassen. Bei einer erhöhten Temperatur überleben viele Bakterien und Viren nicht. "Sollte das Fieber höher sein, kann man es mit den altbekannten Wadenwickeln senken."
Dem Körper Ruhe gönnen:
Wer auf Hausmittel setzt, braucht Zeit. "Die Wirkung ist nicht Ad hoc spürbar. Die Mittel wirken aber trotzdem. Der Körper braucht nun mal einige Zeit, um mit der Krankheit fertig zu werden", so Krumbiegel. "Bei einem leichten Schnupfen kann man natürlich arbeiten gehen. Aber darüber hinaus, sollte man dem Körper mal ein paar Tage Ruhe gönnen."
Hühner- oder Rindfleischsuppe:
Eines des wohl bekanntesten Hausmittel, ist die die Hühnersuppe. "Sie wirkt kräftigend. Außerdem liefert die Fleischbeilage Eiweißstoffe und das Gemüse nötige Vitamine", sagt der Heilpraktiker. Eine frisch gekochte Suppe unterstütze außerdem den Appetit, der oft bei einer Erkältung nicht vorhanden ist. "Dazu sollten Menschen mit einer Erkältung viel trinken. Mindestens anderthalb bis zwei Liter am Tag", rät Krumbiegel.
Heilpflanzen zur Stärkung des Immunsystems:
In der Homöopathie werden einige Heilpflanzen zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. "All diese Präparate werden nicht in Form von Tee getrunken, sondern sind als Inhaltsstoffe in homöopathischen Arzeneimitteln zu finden. Sie schützen nicht hundertprozentig vor einer Erkältung, stärken aber die Selbstheilungskräfte", erklärt Heilpraktiker Rainer Krumbiegel.
Einer dieser pflanzlichen Helfer ist der Rote Sonnenhut. Er wächst als Farbkleks bei vielen Hobbygärtnern im Beet. Dabei ist die Pflanze vielmehr als nur eine Augenweide. "Er wird mittlerweile aber schon als Heilpflanze angebaut und unterstützt das Immunsystem."
Auch die Wirkstoffe der Weißen Zaunrübe stärken die Abwehrkräfte. Doch Vorsicht: Alle Teile der Kletterpflanze sind gfitig. Also nicht einfach pflücken, sondern sich in der Apotheke des Vertrauens beraten lassen.
Weitere nützliche Abwehrkräfte-Helfer aus dem Beet sind der Wasserdost und die Ringelblume. Sie finden sich ebenfalls als Wirkstoffe in vielen natürlichen Medikamenten. (red)