Essen-Borbeck. . Reparaturanfällige alte Stadtbad muss noch mindestens vier Jahre durchhalten. Neubau an der Germaniastraße hängt vom Bebauungsplanverfahren ab.
Voraussichtlich bis Sommer 2023 müssen die Borbecker Schwimmfreunde auf das neue Hallenbad an der Germaniastraße warten. Frühestens dann geht der Neubau, der das reparaturanfällige Stadtbad an der Vinckestraße ersetzen soll, in Betrieb. Das teilten jetzt die Sport- und Bäderbetriebe auf einer Informationsveranstaltung im Schloss Borbeck zum „Quartier der Generationen“ mit. Sachgebietsleiter Bernd Hoffacker schränkte jedoch ein: „Das ist unsere Grobterminplanung aus heutiger Sicht. Konkrete Daten können erst später genannt werden.“
Diese Nachricht schockte am Montagabend den Vorsitzenden des TuS 84/10, Kevin Kerber. Der Borbecker Breitensportverein betreibt das Schwimmbad seit 20 Jahren und hat dort auch seine Geschäftsstelle. Dass der Zeitplan nun so ausgedehnt wird, habe erhebliche Folgen, auch abseits des Stadtbads. „Denn noch trainieren unsere Kraftsportler in der Sporthalle neben dem Fußballplatz. Sie suchen schon jetzt eine neue Trainingshalle. Aber wohin sie wechseln können, steht noch nicht fest“, berichtet er. Noch haben sie etwas Zeit, denn nach Angaben von Bernd Hoffacker ist der Abriss der Turnhalle für März 2021 geplant.
Leichtathleten und Fußballer ziehen im Januar um
Dagegen bereiten sich die Leichtathleten und Jugendfußballer zeitnah auf den Abschied von der Germaniastraße vor. Sie sind die letzten Aktiven des Vereins, die dort noch trainieren und spielen. Im Januar sollen auch sie auf den mit Kunstrasen und blauer Kunststofflaufbahn ausgestatteten Platz an der Prinzenstraße wechseln.
Die Neubaupläne für das Stadtbad hängen von der Entwicklung des Bebauungsplans Germania-/Jahnstraße ab. Bis dieser genehmigt ist, werden noch mindestens zwei Jahre ins Land gehen. Gleichwohl bereitet die Stadtverwaltung bereits die Ausschreibung für einen Generalplaner vor. Er muss zum Beispiel für den Bebauungsplan Gutachten einholen und die Gebäude gestalten.
Politik wünscht Gymnastikraum und Lehrschwimmbecken
Zwei Varianten soll er dabei berücksichtigen: Einmal ein reines Hallenbad mit einem 25-mal-12,5-Meter-Becken plus Gesundheitszentrum, als von der Politik gewünschte Alternative aber auch zusätzlich eine Gymnastikhalle und ein Lehrschwimmbecken. Die Stadt rechnet bisher mit Kosten von 10,3 Millionen Euro, was angesichts des hitzigen Baumarkts und fehlender Baufirmen aber wohl optimistisch geschätzt ist.
Ob das alte Stadtbad in der Borbecker Innenstadt seinen Betrieb bis 2023 aufrecht erhalten kann, steht derweil in den Sternen. Kevin Kerber hat mit Schrecken die langen Risse in den Rohrleitungen zur Kenntnis genommen. Bernd Hoffacker möchte wohl optimistisch bleiben, sagt aber auch: „Wir verwalten den Mangel. Die Betriebsdauer ist nicht kalkulierbar.“
Informationsabend zum Baugebiet Levinstaße
Nach der Bürgerinformation über das Quartier der Generationen lädt die Stadtverwaltung zur nächsten Veranstaltung ein.
Am Montag, 17. Dezember, 19 Uhr, im Residenzsaal von Schloss Borbeck, ist der Bebauungsplan Levinstraße/Bahntrasse/Ewald-Dutschke-Straße in Gerschede das Thema. Die Stadt plant hier die Errichtung von bis zu 200 Wohneinheiten auf dem ehemaligen Sportplatz.