Essen. Über NS-Symbole in der Kapelle des Huyssensstift solle es Aufklärung geben, ein Radikal-Umbau sei aber falsch, meint der Arbeitskreis Essen 2030.

Als Zeugnis seiner Zeit betrachtet Johannes von Geymüller vom „Arbeitskreis Essen 2030“ die Kapelle im evangelischen Huyssensstift, deren Decke ornamentale Hakenkreuze aufweist. Unter anderem deshalb soll die Kapelle nun grundlegend verändert werden. Dies sei nicht der richtige Umgang mit solchen Relikten, meint hingegen Geymüller. Der Arbeitskreis berät die Stadt Essen in Gestaltungs- und auch Denkmalfragen.

Wendet sich gegen die radikale Umgestaltung der Kapelle: Gohannes von Geymüller vom Arbeitskreis Essen 2030.
Wendet sich gegen die radikale Umgestaltung der Kapelle: Gohannes von Geymüller vom Arbeitskreis Essen 2030. ©

Bei der 1937 eingeweihten Kapelle handele es sich um ein „architektonisches und künstlerisches Gesamtkunstwerk“. Der kastenförmige Raum sei in seiner Anlage einem mittelalterlichen Ratssaal nachempfunden und unterscheide sich stark von einem kirchlichen Kapellen-Typus.

Das Motiv der Deckengestaltung spiele dabei eher eine untergeordnete Rolle. Sollte das vom Huyssensstift gewollte Konzept der Umgestaltung realisiert werden, verschwände nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein Beleg für die ideologische Durchdringung der evangelischen Kirche in den 1930er Jahren.

„Letztlich müsste sich die Superintendentin, Marion Greve, stark dafür machen, dass historische Belege nicht mutwillig zerstört werden.“, schreibt von Geymüller. Aufklärung sei der bessere Umgang mit anstößiger Kunst der 1930er Jahre. „Wir appellieren an die Verantwortlichen in Kirche und Stadt, diesen Vandalismus zu stoppen.“