Werden. . Die Politik hat die neue Werdener Brehminsel-Brücke auf den Weg gebracht. Das Projekt kostet 270.000 Euro und wird im Herbst 2019 umgesetzt.

Die Brehminsel, Werdens viel genutzter und viel geliebter Stadtpark, bekommt einen neuen Zugang. Die Bezirksvertretung IX brachte jetzt den Ersatzbau auf den Weg. Inklusive Planungskosten schlägt das Projekt mit 270.000 Euro zu Buche.

Der Rückbau der jetzigen Holzbrücke wird rund drei Wochen dauern, dann erfolgt die Betonsanierung des Unterbaus. Andreas Kordt vom Amt für Straßen und Verkehr: „Drei Monate werden die Arbeiten sicherlich dauern. Schneller ist das nicht zu machen.“ Und da die Brücke der einzige Zugang zur Brehminsel ist und damit ein Zugang in diesem Zeitraum nicht möglich, wird erst im Herbst oder Winter 2019 damit begonnen. Damit will man den hohen Freizeitwert des Brehm in den stark frequentierten Monaten erhalten.

Fachwerkoptik der Variante eins macht den Unterschied

Und die Politiker hatten in diesem Fall mal die freie Auswahl, denn die Verwaltung präsentierte gleich zwei Planungsvarianten, die sich von der Funktion gar nicht und optisch nicht wesentlich unterscheiden. Und auch bei den Kosten gibt es nur eine geringfügige Differenz. Variante eins (siehe Foto), die von der Verwaltung bevorzugt wird, ist jetzt letztendlich auch Favorit der Politik. Dazu Patrick Widmaier, Vorsitzender CDU-Fraktion: „Und diese Entscheidung ist auch kein Politikum, sondern eine reine Geschmacksfrage.“ Etwas massiver wirke Variante eins – „und besonders die Fachwerkoptik dieses Vorschlags gefällt uns“, sagt Daniel Behmenburg, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BV.

Die Brehminsel ist der Stadtpark Werdens.
Die Brehminsel ist der Stadtpark Werdens. © Hans Blossey

Mit etwas Wehmut sieht Anna Leipprand dem Bau der neuen Brehminsel-Brücke entgegen. Der Grüne Politikerin „fällt es schwer, sich von der Holzbrücke zu verabschieden.“ Und eine Anregung gibt sie den Planern noch mit auf den Weg: „Bei der Holzbrücke ist die Steigung nicht unerheblich. Vielleicht kann man das bei dem Ersatzbau berücksichtigen. Und wir haben Sorge, dass der künftige Belag bei Nässe sehr rutschig sein könnte.“

Brücke soll mehrere Generationen überdauern

Eine rutschfeste Beschichtung, die aus einer Art Granulat besteht, wird es auf jeden Fall geben – aber in Sachen Gefälle sieht es komplizierter aus. Da der Unterbau der Brücke, die vorhandenen Widerlager und die Stütze, erhalten bleiben, muss man sich „an die topografischen Gegebenheiten halten“, weiß Andreas Kordt. Da gebe es kaum Spielraum. Vielleicht könne man an den Widerlagern etwas optimieren.

Gleich mehrere Generationen soll die neue Brücke überdauern. Andreas Kordt: „Wir rechnen mit einer ‘Lebensdauer’ von rund 80 Jahren.“ Lediglich der Belag muss regelmäßig erneuert werden.

Künftig eine Traglast von zwölf Tonnen

Der neue Überbau wird auch für die Mitarbeiter von Grün und Gruga ein Gewinn, denn während die Holzbrücke derzeit nur eine Traglast von maximal drei Tonnen hat, ist die Stahlbrücke für eine Belastung von zwölf Tonnen ausgelegt. So kann die Brehminsel künftig auch mit schwereren Fahrzeugen angefahren werden.

Holzbrücke wurde 1986 gebaut

Die Holzbrücke, die zur Brehminsel führt, wurde 1986 gebaut und hatte damals eine Traglast von sechs Tonnen. Das zulässige Höchstgewicht musste später auf drei Tonnen reduziert werden.

Nach dem Abriss der Holzbrücke werden Widerlager und Mittelstütze saniert. Die neue Brücke wird in zwei vorgefertigten Teilen angeliefert.

Wenn es Strom und Wasser auf dem Brehm geben würde, wäre Bezirksbürgermeister Michael Bonmann sicherlich noch zufriedener. Ihm liegt die Gestaltung der kleinen Insel sehr am Herzen. „Das würde das Ganze noch aufwerten. Ich glaube mich aber zu erinnern, dass zum Kulturhauptstadtjahr dort Strom verlegt wurde. Wir fragen mal nach.“