Aus dem Ruhrgebiet. . Saunieren wirkt sich positiv auf das vegetative Nervensystem und das allgemeine Wohlbefinden aus. Was Hitze, ätherische Öle und Licht bewirken.

Erholung und Entspannung vom Alltagsstress – viele Menschen finden das in einer Sauna. Durch das intensive Schwitzen werden der Körper insgesamt entschlackt, die Haut gereinigt und der Kreislauf angeregt. In Wellness-Oasen und in immer mehr Hotels ist die Sauna fester Bestandteil des Angebots.

Das Saunieren ist dabei fast so alt wie die Menschheit. In der Steinzeit gruben die Menschen Erdlöcher und legten sie mit heißen Steinen aus. Das darüber geschüttete Wasser erzeugte Wasserdampf. Historiker vermuten, dass dies der Reinigung diente – der körperlichen und der religiösen. Von Asien aus verbreitete sich das Schwitzbad nach Norden. Die Skandinavier, insbesondere die Finnen, haben das Prozedere zu dem weiterentwickelt, was wir gemeinhin als Sauna kennen. Sie bauten auch die charakteristischen Holzhütten.

Orte der Körperpflege und Geselligkeit.

Aber auch in südlichen Gefilden hat sich das Schwitzen etabliert. In Griechenland und Italien waren Dampfbäder Orte der Körperpflege, gleichwohl aber auch der Geselligkeit. Die Römer verbesserten die Technik des Beheizens. Noch heute zeugen Überreste in antiken Stätten von der Größe und Bedeutung solcher Bäder. Im Osmanischen Reich entstand später das Dampfbad Hamam.

Das feuchte Klima in den Schwitzbädern begünstigte jedoch Krankheiten, so dass Bäder für mehrere Jahrhunderte aus dem öffentlichen Leben in Mitteleuropa verschwanden. In Deutschland wurden erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder öffentliche Saunen eröffnet.

In der finnischen Sauna wird mit einem Bündel Birkenlaub auf den Körper geschlagen; das fördert die Durchblutung.
In der finnischen Sauna wird mit einem Bündel Birkenlaub auf den Körper geschlagen; das fördert die Durchblutung. © Natallia-Tolkacheva

Zwischen 80 und 100 Grad Celsius herrschen im Saunaraum, der innen zumeist mit Holz ausgekleidet ist. Diese hohen Temperaturen erzeugt der Saunaofen, früher Holz- und Ölöfen, heute meist elektrisch betrieben. Die Sitzbänke gruppieren sich um den Ofen herum in zwei bis drei Stufen, wobei die Temperatur nach oben hin deutlich zunimmt.

Stärkender Effekt auf das Immunsystem

Wichtig ist die Luftzirkulation: Die zugeführte Frischluft wird sofort vom Ofen aufgeheizt, so dass die Temperatur im Raum konstant bleibt. Um die Luftfeuchtigkeit in der Sauna zu erhöhen, wird Wasser auf die heißen Steine gegossen, die auf dem Ofen liegen: Das nennt man Aufguss.

Der ursprüngliche Sinn der Sauna war der einer gründlichen Reinigung des Körpers. Mit dem Schweiß werden Schmutzstoffe auf und aus der Haut abtransportiert, eine Entschlackung findet statt. In Finnland, dem Heimatland der Saunakultur, heißt es: „Die Frauen sind am schönsten nach der Sauna.“ Saunieren wirkt sich aber auch positiv auf das vegetative Nervensystem und das allgemeine Wohlbefinden aus. Es hat einen stärkenden Effekt auf das Immunsystem, weshalb der Sauna auch eine Erkältungsvorbeugung zugesprochen wird.

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Bei einer akuten Erkältung hilft Saunieren nicht, sondern schadet sogar. Das Schwitzen ist eine unnötige zusätzliche Belastung für den Körper und man steckt andere eventuell an. Auch mit akuten Entzündungen oder offenen Wunden meidet man besser die Sauna. Herzkranke sollten ihren Arzt fragen.

Die Varianten

In der Biosauna herrschen mit 45 bis 60 Grad Celsius niedrigere Temperaturen als in der klassischen (finnischen) Sauna. Die Luftfeuchtigkeit beträgt 40 bis 55 Prozent. Hier verweilt man länger, also 15 bis 30 Minuten. Verwendet werden meist ätherische Öle oder eine spezielle Beleuchtung. Dann gibt es noch Dampfbäder wie das Caldarium (römisch), Hamam (türkisch), Banja (russisch) oder Sentō (japanisch).

Nach dem Saunagang erfolgt das Abkühlen an frischer Luft, unter der Dusche oder im Tauchbecken. Diese Phase dauert so lange, bis man sich für den nächsten Gang bereit fühlt. Die Dauer eines kompletten Saunabesuches kann bis zu drei Stunden betragen. Viel trinken zwischen den Saunagängen ist notwendig, denn der Körper benötigt Flüssigkeit. Alkohol sollte in der Sauna allerdings tabu sein. Er weitet die Gefäße zusätzlich. Dies erhöht das Risiko, in Ohnmacht zu fallen, weil so der Blutdruck noch stärker sinkt.

>> Das Angebot in der Grugapark-Therme

In der Grugapark-Therme bieten sich Saunafreunden verschiedene Möglichkeiten der Entspannung. Zum Beispiel gibt es eine Salz-Sauna. Bei 85 Grad Celsius können die Besucher zwischen illuminierten 250 Millionen Jahre alten Salz-Quadern saunieren. Salz erzeugt in Verbindung mit Wärme negative Ionen. Diese haben eine hemmende Wirkung auf Viren und Bakterien und erhöhen die Immunabwehr.

Das große Japanhaus mit seinem typisch geschwungenen Dach im Sauna-Garten bietet 75 Gästen Platz. Die zwei großen Öfen in der Mitte heizen die Sauna auf 95 Grad. Die Bänke sind auf drei Ebenen angebracht. Jede Stunde findet ein Aufguss statt. In der Duftsauna ist über dem mit Steinen gefüllten Ofen ein Kessel mit Wasser angebracht, der Aromaduft verströmt. Auf drei breiten Ebenen können bis zu 20 Personen saunieren. Diese Biosauna zeichnet sich durch milde 65 Grad Temperatur bei 25-prozentiger Luftfeuchtigkeit aus. Über den Bänken sind Farblichtlampen angebracht. Das Shinto Dampfbad ist im März 2018 neu eröffnet worden. Die Gäste können auf Mosaikfliesenbänken auf zwei Ebenen den Dampf genießen, der vor einem großen Glasmotiv erzeugt wird. Insgesamt finden 20 Personen Platz. Mehrmals gibt es Salz-Aufgüsse.

Die Öffnungszeiten Grugapark-Therme, Lührmannstraße 70: Montag bis Donnerstag von 9 bis 22 Uhr, Freitag/Samstag von 9 bis 23 Uhr, Sonntag/Feiertag von 9 bis 19 Uhr. Lange Sauna-Nächte von 17 bis 1 Uhr. Infos: grugaparktherme.de