Essen-Bergerhausen. . Am 29. November zeigen die Auszubildenden ihre Arbeitsplätze und verkaufen ihre Produkte. Was es außer der Adventsdeko noch alles zu sehen gibt.
Die schweren Eisen für die belgischen Waffeln und die große Crêpepfanne stehen schon bereit im „Monsieur Ludwig“, nun fehlen noch die Arbeitsplatte und der Unterbau für den Gasofen. „Monsieur Ludwig“ – das ist ein alter französischer Marktwagen der Marke Citroën, der seit kurzem in Diensten der Jugendberufshilfe (JBH) steht. Restauriert von der Neuen Arbeit der Diakonie Essen, wird er nun mit neuem Interieur versehen am Tag der offenen Werkstatt, den die JBH am Donnerstag, 29. November, in ihren Räumen an der Schürmannstraße 7 veranstaltet, präsentiert.
Das Fahrzeug fällt optisch vor allem durch seine Höhe und Länge auf. „Das Auto war in Frankreich auch tatsächlich als Marktwagen im Einsatz“, berichtet Friedhelm Hermsen, Bereichsleiter der JBH, über den Citroën HY aus dem Baujahr 1972. Die geriffelte Außenhaut ist inzwischen in Grau, Blau und Orange lackiert worden, den Farben der JBH. Und eine stilisierte Kochmütze plus kleinem Schnurrbart signalisiert: Hier gibt es was auf die Gabel. „Mit dem Foodtruck wollen wir auf Veranstaltungen und Festen präsent sein“, berichtet JBH-Geschäftsführer Tani Capitain, „und dort im Rahmen der Gemeinnützigkeit Erfrischungen verkaufen“.
80 Prozent der Prüflinge finden einen festen Job
Peres Yussif (26) und Yevgen Slobodjanyk (21) sind zwei einer ganzen Reihe von Auszubildenden und Mitarbeitern der Jugendberufshilfe, die den Wagen aufmöbeln. „Das ist eine schöne Sache, wenn man ein konkretes Ziel vor Augen hat und dafür arbeitet“, erzählt Peres Yussif.
„Ich hatte nach dem Realschulabschluss einige Nebenjobs. Das Jobcenter hat mich dann in eine Maßnahme hier geschickt. Und seither habe ich eine berufliche Perspektive.“ Demnächst stehen für den Bauschlosser die Prüfungen an. Schweißen, so verrät er, macht er am liebsten. „80 Prozent unserer Prüflinge schaffen den Sprung in den festen Job, im Metallbau sind es sogar 90 Prozent“, sagt Hermsen stolz.
Katharina Kelm hatte die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin aufgegeben, ist bei der JBH nun im dritten Lehrjahr zur Fachkraft für Lageristik. Ein Kooperationsbetrieb, in dem sie ein Praktikum absolvierte, möchte sie später einstellen. „Ein Glücksfall für mich“, sagt die 28-Jährige, für die als Alleinerziehende zweier kleiner Kinder nicht jeder Job in Frage kommt. „Ich hätte gern eine Kochausbildung gemacht, aber das passt mit den Arbeitszeiten nicht.“
Gestecke und Adventskränze im Verkauf
Während ihre Kollegen noch fleißig die Werkstatträume für die verschiedenen Berufsbereiche herrichten, die am Donnerstag für das Publikum geöffnet sind, hat Katharina Kelm schon mal die Gestecke und Adventskränze aufgestellt. Die kommen aus dem Bereich Floristik, der in der Gruga angesiedelt ist. Denn ein bisschen vorweihnachtlich soll es schon zugehen beim Tag der offenen Werkstatt.
„Der Basar ist ein Anziehungspunkt für die Nachbarschaft“, weiß Tani Capitain. Der aber auch den Rundgang durch die anderen Abteilungen empfiehlt: „Es gibt ganz viele Produkte, jedes Stück ist ein Unikat.“
>> Informationen über Ausbildung und Qualifizierung
Der Tag der offenen Werkstatt findet am 29. November von 11 bis 16 Uhr in den Räumen Schürmannstraße 7 statt.
In den Lehrräumen erfahren Interessierte alles über die Ausbildungen und Qualifizierungen in der Jugendberufshilfe. Auf dem 7000 Quadratmeter großen Areal ist ein Rundgang durch die Abteilungen ausgeschildert.
Für kulinarische Highlights sorgen das Küchenteam „Prinz Ludwig“ und die Hauswirtschaft.