Essen-Rüttenscheid. . Bei Publikumsmessen werden die Anwohnerstraßen gesperrt, harte Kontrollen gibt es aber nicht. Mancher Auswärtige verschafft sich dreist Einlass.

Während besucherstarken Messen wie zuletzt der „Mode, Heim, Handwerk“ und in Kürze der „Essen Motorshow“ soll das Wohnquartier rund um die Messe mit Schranken vor Fremdparkern geschützt werden. Reinfahren darf eigentlich nur, wer einen Parkausweis der Messe Essen besitzt. Dennoch wundern sich Anwohner immer wieder über die Fülle an Kennzeichen aus ganz Deutschland, die sie zu Messezeiten in ihren Straßen bewundern können.

Wie schwer die Kontrolle der Fahrzeuge ist, verdeutlicht Messesprecherin Daniela Mühlen auf Anfrage: „Wir haben keine rechtliche Handhabe, die Zufahrt zu den Wohnviertel zu verweigern. Dazu sind nur die Polizei und das Ordnungsamt befugt.“ Zwar ist das Personal an den Schranken angewiesen, die Parkausweise zu überprüfen.

Nachbarn sind die Kontrollen oft zu lax

Messe vergibt Anwohner-Parkausweise

Seit vielen Jahren gibt die Messe Essen Anwohner-Parkausweise aus. Ausschließlich diese Parkausweise werden vom Messe-Personal an den beschrankten Straßeneinfahrten überprüft.

Anwohnerparkausweise sind entweder über die Messe Essen oder direkt an der jeweiligen Zufahrt zum Wohnviertel erhältlich. Dazu bedarf es der Vorlage des Personalausweises.

Dadurch soll der Besucherverkehr auf die umliegenden Messeparkplätze geleitet werden. Nicht wenige Messebesucher wissen aber mittlerweile, dass es oft nur etwas kreativer Notlügen bedarf, um sein Auto auch ohne Parkausweis im Wohnquartier abzustellen. Laut Messe-Sprecherin Daniela Mühlen kommt es nur in Einzelfällen vor, dass Besucher auf die Durchfahrt bestehen. Die meisten angesprochenen Autofahrer hätten Verständnis für die Anwohner-Sonderregelung.

Manchen Nachbarn ist die Kontrolle dennoch zu lax: „Da reicht es ja manchmal schon zu sagen, dass man seine Tante besuchen will“, sagt eine Anwohnerin aus der Florastraße, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Ihrer Meinung nach könnte die Situation etwas entzerrt werden, wenn die Schranken an den betroffenen Straßen zwischen Flora und Messe früher herunter gelassen werden: „Oft wird erst am späten Morgen kontrolliert. Dann haben viele Messegäste längst einen Parkplatz vor unserer Tür gefunden.“

Vor allem im Hinblick auf die bevorstehende „Essen Motor Show“ wünschen sich viele Anwohner eine bessere Kontrolle ihres Quartiers. Denn ein Großteil der autobegeisterten Messegäste dürfte mit dem eigenen Pkw anreisen. Mehr als 360.000 Besucher werden zur 51. Auflage der Motorshow vom 30. November bis 9. Dezember erwartet. Dem Vernehmen nach soll es noch vor dem Start der Motorshow ein Gespräch zwischen Vertretern der Messe und Anwohnern geben. Darin sollen Vorschläge diskutiert werden, wie die angespannte Situation kurzfristig verbessert werden kann.