Essen-Kupferdreh. . Zum Bauprojekt des Eisenbahner-Sportvereins Kupferdreh zählen Bootshalle, Umkleiden und Gymnastikraum. Von Kiosk und Toiletten profitieren alle.

Wenn der Eisenbahner Sportverein Kupferdreh (ESV-K) sein großes Bauprojekt startet, dann werden am Ende auch die Spaziergänger am Baldeneysee profitieren: Denn es sollen neben einem neuen Bootshaus, ein Kiosk und öffentliche Toiletten entstehen. Einstimmig haben die Mitglieder beschlossen, dass der Verein dafür einen Kredit über 200.000 Euro aufnehmen wird. Die Voraussetzung dafür waren 100.000 Euro Eigenkapital.

„Diese Summe setzt sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Einnahmen aus Aktionen wie dem Schnupperpaddeln bei“, erklärt Klaus Bongartz (71), Vorsitzender des Eisenbahner-Sportvereins. Am Ende wird das Projekt am Hardenbergufer, das sie seit 2015 planen, rund 550.000 Euro gekostet haben. Dafür wird es für die Sportler eine neue Bootshalle, Umkleiden, Duschen sowie einen Gymnastikraum geben. Für alle öffnet dann ein neuer Kiosk, an dem es neben Bratwurst und Getränken auch Informationen zur Weißen Flotte, dem Radtourismus und vielleicht sogar einen Bildschirm etwa mit Abfahrtzeiten der Schiffe geben soll. Mit im Boot für diese Pläne sei das Stadtmarketing, sagt Bongartz.

Politiker wissen um den Toilettenmangel am See

Zur Finanzierung tragen die Sport- und Bäderbetriebe bei. Rückhalt und finanzielle Hilfe komme zudem von der Bezirksvertretung der Ruhrhalbinsel. Immerhin wissen die Politiker um den Toilettenmangel am See und dessen Folgen. Seit dem Abriss des WCs am ehemaligen Gelände des Kleingartenverbandes auf Heisinger Seite, können Spaziergänger noch Toiletten an Haus Scheppen und am Regattahaus ansteuern.

„Wir planen nun drei öffentliche Toiletten“, sagt Bongartz. Es sollen jeweils ein Frauen-, Männer- und Behinderten-WC mit Wickelmöglichkeit geben. Erwachsene sollen 50 Cent zahlen, Kinder nichts. Die Anlagen sollen wegen der Hygiene aus Edelstahl gebaut werden und täglich geöffnet sein. Der Reinigungsdienst, der sich um die Gaststätte Gleis 2 auf dem Gelände des Vereins kümmere, werde auch die WCs reinigen. Ein Probelauf mit einem Toiletten-Container werde derzeit gut angenommen, sagt Bongartz, der als Vorsitzender natürlich vor allem darauf bedacht ist, mit diesem Großvorhaben seinen Verein künftig besser darstellen zu können.

„Diese Vorfreude ist im Verein spürbar“

„Diese Vorfreude ist im Verein spürbar“, beschreibt er die Aufbruchstimmung. Endlich werde ihr maroder Anbau einer modernen Stahlbauhalle weichen. Mit 350 qm umbauter Fläche werde sich diese verdoppeln. Unter dem Dach der Halle werden die Boote gelagert. Mit der neuen Gymnastikhalle sollen vor allem auch neue Angebote für ältere und auch neue Mitglieder entstehen, die nicht aufs Wasser gehen. Neben dem Kanusport, Kanuwandern und Segeln, wollen sie ein Kursangebot an Land anbieten. Und irgendwann in etwas fernerer Zukunft würden auch die Pläne zu den Unterkünften für Radtouristen verwirklicht.

Der aktuelle Fahrplan für das Bauprojekt sieht vor, Anfang 2019 mit dem Abriss zu starten, damit im zweiten Quartal das Fundamant entstehen könne. Dann solle die Halle vermessen werden, während die Erdarbeiten parallel laufen sollen und der Innenausbau folgt. Fertigstellung: Ende 2020. Die Toiletten könnten schon eher fertig sein.

>>MITGLIEDSCHAFT BEIM EISENBAHNER-SPORTVEREIN

Wer heute beim Eisenbahner-Sportverein Kupferdreh Mitglied werden will, muss kein Mitarbeiter der Bahn mehr sein. Bis 2008 war das bei dem 1933 gegründeten Verein eine Voraussetzung.

Inzwischen gehören rund 300 Mitglieder zum Verein, der vor zehn Jahren das 3400 qm große Gelände am Hardenbergufer 700 von der Bundeseisenbahn kaufte. Info: www.esv-k.de