Essen. . Dank innovativer Sicherungstechnik soll das Klettern in einer neu eingerichteten Halle im Essener Nordviertel selbst für Kinder gefahrlos sein.

Ben baumelt in gut zehn Metern Höhe an einem Seil. Um die Oberschenkel spannt sich ein Klettergurt. In den Händen zwei Eispickel. Vor ihm eine senkrechte Wand, mit einer Anmutung von Eis. Ein kurzer Blick nach unten. „Ganz schön hoch, aber es macht Spaß“, sagt der Zwölfjährige. Die Eiswand ist eine von 35 Kletteraufgaben einer Essener Kletterhalle, die am Montag neu eröffnet. „Der Spaßfaktor steht im Vordergrund“, sagt Betreiber Guido Krautkrämer.

Als neue Essener Indoor-Attraktion feiert sich die Neoliet Easy-Climb Halle an der Graf-Beust-Allee im Essener Nordviertel. Sechs Wochen dauerte die Umbauphase, diese Zeitung durfte vorab einen Blick in die Kletterhalle werfen.

Mit Sprungturm und Klettern gegen die Zeit

In der von außen eher unscheinbaren Halle eröffnet sich für den Besucher eine farbenfrohe und fantasievolle Welt mit unterschiedlichen erklimmbaren Elementen. Erinnerungen an die Kindheit werden wach, als Bäume noch regelmäßig erklettert wurden. Äste wachsen zwar nicht aus der Kletterwand, aber so ganz normal sind die künstlichen Griffe dann doch nicht.

Ben an der durchsichtigen Kletterwand „Face to Face“.  Von der anderen Seite kann zeitgleich eine zweite Person klettern.
Ben an der durchsichtigen Kletterwand „Face to Face“. Von der anderen Seite kann zeitgleich eine zweite Person klettern. © Kerstin Kokoska

Da gibt es etwa eine Wand, mit Löchern wie ein Schweizer Käse. Wer den Wettkampf liebt, kann an zwei Geschwindigkeitswänden gegen die Zeit klettern. Beim Sprungturm gilt es, an einen Boxsack zu springen – zehn Meter über dem Boden. Über grüne Säulen balancieren Mutige Schritt für Schritt in die Höhe, bis der Absprung in die Tiefe erfolgt. „Herausforderungen, die Überwindung brauchen“, sagt Krautkrämer. Etwas Mut und Schwindelfreiheit sind unerlässlich.

Innovative Sicherungstechnik im Einsatz

Das höchste Element ist 16 Meter hoch. Zwar gibt es in der Halle auch ganz klassische Kletterwände, aber das neue Angebot richtet sich vor allem an Familien mit Kindern. Besucher können komplett ohne Vorkenntnisse die senkrechten Wände hoch. „Jeder kann einfach loslegen“, sagt Krautkrämer.

Öffnungszeiten und Kletterpreise

Öffnungszeiten der Neoliet Easy-Climb Halle in Essen an der Graf-Beust-Allee: montags bis freitags 14.30 - 22 Uhr. Dienstags und am Wochenende öffnet die Halle bereits um 10 Uhr.

Eintrittspreise für 90 Minuten Kletterzeit: Erwachsene 13,90 Euro. Kinder unter 14 Jahren bezahlen 11,90 Euro. Für Gruppen, Schüler und Studenten gibt es Ermäßigungen. Mehr Infos unter www.neoliet.de

Möglich macht dies eine neuartige Sicherung. Mit zwei Handgriffen klicken sich Besucher in ein System, das einen erst wieder loslässt, wenn der Boden sicher erreicht ist. Zu jeder Zeit sind auf der Fläche Betreuer, die bei der Sicherung helfen. „Es ist bei dem System aber keine zweite Person nötig, die sichert“, sagt der Betreiber. Sobald ein Kletterer die Haltegriffe los lässt, wird er langsam Richtung Boden abgeseilt. Dank dieser Technik können nach einer kurzen Einweisung bereits Kinder ab sechs Jahren in der Halle klettern.

Und wie kommen Anfänger am besten nach ganz oben? „Möglichst viel aus den Beinen machen“, erklärt Krautkrämer. Nicht nur die langen Arme benutzen. Nur mit den Händen festhalten und den nächsten Griff suchen. Mit den Beinen das Gewicht nach oben stemmen. Immer auf der Suche nach der nächsten Möglichkeit, Hände und Füße sicher zu verankern.

Blick nach unten: Ganz schön hoch...

Doch je höher es geht, desto schwieriger wird es. Der Atem geht schneller. Etwas Schweiß auf der Stirn. Ein Blick nach unten: Wirklich ganz schön hoch. Dann heißt es loslassen. Langsam wird man abgeseilt. Der Boden kommt immer näher. Puh, das ist gut gegangen.

Respekt jedenfalls an die kleinen Himmelsstürmer wie Ben! Auch er sieht über sich das lang ersehnte Ziel: das Ende der Kletterwand. Dann lässt er einfach los, lässt sich sanft und automatisch zum Boden abseilen. Und hat erkennbar Spaß.

Kletterhalle Neoliet in neuem Gewand

Vali und Tom erklettern den Astroball. Foto: Kerstin Kokoska
Vali und Tom erklettern den Astroball. Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Geschäftsführer Guido Krautkrämer  Foto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services
Geschäftsführer Guido Krautkrämer  Foto: Kerstin Kokoska/ FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Fionn an der  Firemenswall. Foto: Kerstin Kokoska
Fionn an der  Firemenswall. Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Die vier jährige Tjorven hängt im Spinnennetz.
Die vier jährige Tjorven hängt im Spinnennetz. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Tom am Turm
Tom am Turm "face to face" Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Daryl springt vom Brett des Sprungturms. Foto: Kerstin Kokoska
Daryl springt vom Brett des Sprungturms. Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Dinah am Astroball, hinter ihr diverse Kletterwände. Foto: Kerstin Kokoska
Dinah am Astroball, hinter ihr diverse Kletterwände. Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Tonio Grosch auf dem Sprungturm. Foto: Kerstin Kokoska
Tonio Grosch auf dem Sprungturm. Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Tonio Grosch ist gesprungen. Foto: Kerstin Kokoska
Tonio Grosch ist gesprungen. Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Tom am Turm
Tom am Turm "face to face" Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
Mario klettert in Hemd und Anzughose.  Foto: Kerstin Kokoska
Mario klettert in Hemd und Anzughose.  Foto: Kerstin Kokoska © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
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Neu eingerichtete Kletterhalle in Essen

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