Essen. . Melanie Ihlenfeld (42) hat die Leitung von Grün und Gruga übernommen. Die Grüne Hauptstadt versteht die gebürtige Hanseatin als Ansporn.
Melanie Ihlenfeld zählt zu den glücklichen Menschen, die sich ihren Berufswunsch aus Kindheitstagen erfüllt haben. Sie war zehn Jahre jung, als ihre Eltern ihren Garten daheim in Hamburg neu gestalten ließen – und total fasziniert, erinnert sich die studierte Landschaftsplanerin, die in diesen Tagen ihre neue Stelle in Essen angetreten hat – als Chefin von Grün und Gruga.
Die 42-Jährige ist die Neue fürs Grün und steht für einen Generationenwechsel bei Grün und Gruga. Die Umzugskartons in ihrem Büro hat sie noch gar nicht ausgepackt, im Bücherregal ist noch reichlich Platz für Fachliteratur. Allein das Mousepatt auf dem Schreibtisch ist neu – und outet die gebürtige Hanseatin als Fan des FC St. Pauli.
Ihre Heimatstadt hat Melanie Ihlenfeld schon vor Jahren verlassen, ihre beruflicher Weg führte sie unter anderem nach Koblenz als Projektmanagerin für die Bundesgartenschau, Berlin, wo sie die Internationale Gartenausstellung 2017 in Marzahn-Hellersdorf als Planerin entwarf und zuletzt nach Siegen als Leiterin der städtischen Gartenbauabteilung. Nun also Essen, die Grüne Hauptstadt Europas 2017.
„Die Grüne Hauptstadt war für Essen ein Imagegewinn“
Dass die ehemalige Stadt von Kohle und Stahl den Zuschlag erhalten hatte, war auch in Fachkreisen mit Überraschung aufgenommen worden, erinnert sich Melanie Ihlenfeld. Sie selbst versteht den Titel durchaus als Ansporn für ihre Arbeit. „Die Grüne Hauptstadt war für Essen ein Imagegewinn.“ Das soll es nicht gewesen sein.
Essen muss sie erst noch entdecken. Den Grugapark hat sie besucht und den Krupp-Park, und um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, ist sie quer durch die Stadt gefahren – mit dem Auto, noch nicht mit dem Fahrrad. „Die vielen grünen Oasen fallen schon auf“, sagt sie. „Aber es gibt auch noch viele Flächen, auf denen mehr passieren könnte.“
„Auf das Bürgerengagement sind wir angewiesen“
Melanie Ihlenfeld wird sich darüber ihre Gedanken machen. Mit der Stadtplanung möchte sie Hand in Hand arbeiten, die Bürger gerne beteiligen, wo es sich anbietet. Grün stiftet Identifikation. „Auf das Bürgerengagement sind wir angewiesen“, sagt sie.
Das gilt in Zeiten knapper Kassen umso mehr. Noch hat der Rat der Stadt den neuen Haushaltsentwurf nicht abgesegnet. Schmerzhafte Einschnitte soll es nicht geben, heißt es. Denn der Kämmerer hat seinen ersten Entwurf noch einmal überarbeitet und 1,3 Millionen Euro oben drauf gelegt, unter anderem für das Projekt Neue Wege zum Wasser, das Melanie Ihlenfeld fortführen wird und für den städtischen Anteil an der Internationalen Gartenausstellung 2027 im Ruhrgebiet, die sie mit vorbereiten wird. Es gibt viel zu tun.