Essen. Bei dem Budenzauber in der Innenstadt wird es in diesem Jahr Neuerungen geben. Die größten Veränderungen finden Besucher am Willy-Brandt-Platz.

Die Aufbauarbeiten für den Weihnachtsmarkt befinden sich in vollem Gange. Bauleute setzen am Willy-Brandt-Platz die Buden zusammen, verschrauben Dächer und verlegen meterlange Lichterketten. Weihnachtsstimmung kommt da noch nicht auf. Muss es auch nicht, denn der 46. Internationale Weihnachtsmarkt öffnet erst in acht Tagen seine Tore.

Rund 250 Stände aus 20 verschiedenen Ländern und Regionen laden dann zum Bummeln in der Innenstadt ein. „In diesem Jahr haben wir einiges Neues“, sagt Dieter Groppe, Geschäftsführer der Essen Marketing GmbH (EMG).

Weihnachtsmarkt mit peruanischen Kartoffeln und indischer Mode

Der Weihnachtsmarkt am Willy-Brandt-Platz erhält eine neue Anordnung der Stände. Im Zentrum: Die neue Plastiktanne.
Der Weihnachtsmarkt am Willy-Brandt-Platz erhält eine neue Anordnung der Stände. Im Zentrum: Die neue Plastiktanne. © Essen Marketing

In komplett neuer Aufmachung erscheint der Willy-Brandt-Platz. Das gewohnte Bild der vergangenen Jahre – mit großem natürlichen Weihnachtsbaum aus einem privaten Garten – weicht in diesem Jahr einer künstlichen Tanne. Um dieser erfolgt eine neue Gruppierung der Weihnachtsstände. Die bisherigen langen Budenreihen parallel zu den Hausfassaden weichen aufgelockerten Hüttengruppen. Diese sollen das Flanieren erleichtern und die Aufenthaltsdauer verlängern, sagt Groppe. „Die Kundschaft wird den Willy-Brandt-Platz so noch mehr als Platz wahrnehmen“, behauptet Schausteller Richard Müller.

Neben vielen altbewährten Buden gibt es insgesamt 38 neue Stände auf dem Weihnachtsmarkt. So werden auf dem Kennedyplatz zum ersten Mal Nudeln aus dem Parmesanlaib oder Produkte der Grubenhelden angeboten. Premiere feiern Liköre und Brände vom Bodensee oder Mode aus Indien. Kulinarische Klassiker sind etwa Poffertjes aus Holland, Aachener Printen und peruanische Kartoffeln.

Fünf Millionen Besucher erwartet

Einen bitteren Beigeschmack hat für manchen Besucher in diesem Jahr der Glühwein: Der Preis steigt um 50 Cent auf 3,50 Euro pro Tasse. Hintergrund der Steigerung seien marktübliche Erhöhungen, erklärt Schausteller Richard Müller. Zuvor war der Preis für Glühwein an den Budenreihen laut Veranstalter über fünf Jahre stabil geblieben.

Einen neuen Standort bekommt die „Herzenshütte“, in der sich im zweitägigen Wechsel Vereine und karitative Einrichtungen präsentieren. Dieser steht erstmalig zwischen dem Markt 1 und der Rathaus Galerie. Mit dabei sind etwa die Aids-Hilfe Essen oder der Rotary Club.

Für Studenten gibt es besondere Rabatte auf dem Weihnachtsmarkt

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Komplett verschwunden ist der „Mach-mit-Zirkus“ für Kinder auf dem Hirschlandplatz. „Die Nachfrage war zu gering“, sagt Groppe. Geblieben ist jedoch der Studententag: Jeden Dienstag erhalten angehende Akademiker nach Vorlage des Ausweises an allen gastronomischen Ständen Ermäßigungen oder spezielle Angebote.

Mit dem Weihnachtsmarkt und den Essener Lichtwochen erwarten die Veranstalter rund fünf Millionen Besucher in der Innenstadt. Für Betreiber und die Stadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Touristenmagnet: Laut Veranstalter geben Besucher dort rund 65 Millionen Euro aus sowie weitere 68 Millionen im Einzelhandel und der Gastronomie. Der gesamte Markt reicht vom Willy-Brandt-Platz über die Rathenaustraße bis zum Kennedyplatz. Er schmückt den Kardinal-Hengsbach-Platz und die Porschekanzel und setzt sich am Flachsmarkt fort mit dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt.