Essen. . Das Immobilienunternehmen Publity hat den Leerstand im Essener Büropark Bredeney deutlich gesenkt. Nun haben die Leipziger Kasse gemacht.

Einer der größten Essener Bürokomplexe hat den Besitzer gewechselt: Die Leipziger Publity AG verkaufte jetzt den Büropark Bredeney an der Theodor-Althoff-Straße an das Immobilienunternehmen Demire. Damit trennte sich Publity nach nicht einmal drei Jahren wieder von der Immobilie im Essener Süden, die oberhalb der A 52 liegt. Immobilienexperten sprechen von einer eher kurzen Haltezeit. „Allerdings nicht bei Publity“, so ein Marktkenner. Aber auch die allgemeine Marktlage sei wegen steigender Preise gerade günstig.

Publity hatte vor zweieinhalb Jahren allerdings mit einem anderen Geschäft in Essen für Aufsehen gesorgt. Das Leipziger Unternehmen kaufte damals die Karstadt-Zentrale auf der anderen Straßenseite. Diese Immobilie gehört nach wie vor zum Portfolio von Publity, allerdings erwarten Immobilienexperten auch hier einen baldigen Verkauf, nämlich dann, wenn die Standortentscheidung einer neuen Warenhaus AG (Karstadt und Kaufhof) tatsächlich zugunsten von Essen ausgeht.

Leerstand im Büropark Bredeney von 40 auf 10 Prozent gesunken

Unterdessen hat es Publity in den drei Jahren geschafft, den seit Jahren anhaltend hohen Leerstand im Büropark Bredeney deutlich abzubauen. Als Publity Ende 2015 dort einstieg, standen rund 40 Prozent der rund 46.000 Quadratmeter Büroflächen leer. Jetzt sind es nur noch rund 10 Prozent. Unter anderem investierte das Unternehmen einen sechsstelligen Betrag in den Gebäudekomplex, der 1999 als Erweiterungsbau der Karstadt-Hauptverwaltung erreichtet worden war.

Hauptmieter ist Thyssenkrupp. Der Konzern mietete erst im Oktober nochmals 2700 Quadratmeter an und belegt damit nun rund 11.700 Quadratmeter. Weitere Mieter sind der Energiedienstleister Engie sowie der Landesbetrieb Straßen NRW.

Immer weniger freie Flächen auf dem Büromarkt

Beim Abbau des Leerstandes dürfte Publity auch der seit mehreren Jahren gut laufende Büromarkt in Essen in die Karten gespielt haben. Die Nachfrage nach Büroflächen erreichte vor allem in den Jahren 2015 und 2017 gute Werte. Im vergangenen Jahr mieteten Unternehmen 124 000 Quadratmeter Büroflächen stadtweit neu an. Auch dieses Jahr erwarten Experten wieder gute Büroflächenumsätze, so dass gute Büros bereits rar werden.

Der neue Eigentümer des Büroparks Demire ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz im hessischen Langen. Demire ist auf Gewerbeimmobilien in so genannten B-Städten spezialisiert. „Insofern passt der Büropark Bredeney gut in die Anlagestrategie“, so ein Sprecher. Es ist das erste Objekt, das Demire in Essen erworben hat. Ziel sei es, die Immobilie langfristig im Bestand zu halten.

Größere Investitionen seien nicht geplant. Das Gebäude sei gut in Schuss, hieß es. Lediglich bei Neuvermietungen könne es nach Mieterwünschen entsprechende Investitionen geben.