Essen. . Das starke Wachstum zwingt die GMS Messe- und Eventpartner GmbH zum Umzug nach Bergeborbeck. Aber auch die Nachbarschaft zu einer Moschee.

Im Industriegebiet Econova in Bergeborbeck drehen sich wieder die Kräne: Auf einem der letzten freien Grundstücke im Schatten der Aluhütte Trimet baut die GMS Messe- und Eventpartner GmbH ihre neue Firmenzentrale samt angeschlossenem Lager. Das Unternehmen stattet seit 16 Jahren Messestände mit Küchentechnik aus – von der Kaffeetasse, über die Kaffeemaschine bis hin zu Spülautomat oder Kühlschrank. Auf 600 Messen ist das Unternehmen im In- und Ausland jedes Jahr aktiv. Zu den bekannten gehören u.a. die E-world in Essen, der Caravan Salon in Düsseldorf, die Kölner Photokina oder die Immobilienmesse Expo Real in München.

Um all die Geräte für die Kunden zwischen den Messen unterzubringen, braucht GMS viel Lagerplatz. Und der ist am bisherigen Sitz in Altenessen in der II. Schnieringstraße eng geworden. „Wir wachsen zehn Prozent pro Jahr“, sagt Geschäftsführer Axel Toll.

Moschee-Nachbarschaft stört die Logistik

Er nennt aber noch einen zweiten Grund, warum sich das Unternehmen nach einem neuen Grundstück umgeschaut hat – bei der Gewerbeflächenknappheit in der Stadt übrigens gar nicht so einfach: Auf dem Nachbargelände an der II. Schnieringstraße hat sich vor einigen Jahren das Islamzentrum Salahu D-Din Moschee angesiedelt. „Ich habe nichts gegen die Moschee an sich, aber das Geschehen dort passt nicht mit unserer Logistik zusammen“, sagt Axel Toll. Eine zugeparkte Straße und Menschenansammlungen auf der Straße würden die an- und abfahrenden Lkw immer wieder behindern. „Das ist zu gefährlich geworden.“

Im Sommer nächsten Jahres will Axel Toll mit seinen 35 Mitarbeitern in das neue Gebäude an der Econova Allee ziehen. Dann wird er drei Millionen Euro investiert haben und somit mehr als einst geplant. Das liegt zum einen an den stark gestiegenen Baukosten allgemein aber auch an den speziellen Auflagen in dem Industrieareal. Beispielsweise muss auf Econova so gebaut werden, dass kein Wasser von den versiegelten Flächen in den Boden gelangt. Das bedeutet eine aufwändige Entwässerung. Dennoch war Axel Toll froh, als ihm die Essener Wirtschaftsförderung dieses Grundstück angeboten hatte. „Wir brauchen die Nähe zur Autobahn“, sagt er.

Gastromeilen helfen im Sommerloch

Die Anfänge des Unternehmens gehen auf seine Studienzeit zurück: „Ich habe quasi als Tellerwäscher begonnen.“ Nicht wirklich mit der Spülbürste in der Hand. Sondern mit Studienkollegen tüftelte er in einer Garage an einem mobilen Spülautomaten für Stadtfeste. „Es war die Zeit, als der grüne Punkt aufkam. Und wir wollten erreichen, dass man auf Festen vom Plastikgeschirr wegkommt“, erzählt der heute 49-Jährige.

Mit einem Partner gründete Toll schließlich 2002 das Unternehmen GMS und stieg ins Messegeschäft ein. Bis heute beliefert er gerade in den messearmen Zeiten die aus dem Boden sprießenden Gourmetmeilen mit Geschirr und Sonstigem. So gehört zum Beispiel die Gastromeile „Essen verwöhnt“ schon seit etwa 20 Jahren zu den Kunden. „Wir sorgen dafür, dass die 50.000 Essen auf Teller kommen.“