Essen. . In einem Offenen Brief an den Polizeipräsidenten heißt es, Beamte seien nach einer Tätlichkeit von rechten Aktivisten nicht eingeschritten.

Aus Protest gegen die so genannten „Steeler Jungs“ hat sich in dem Stadtteil ein Bürgerbündnis gegründet. Es nennt sich „Mut machen – Steele bleibt bunt“. Zu den Gründern zählt die Rechtsanwältin Irene Wollenberg. Maßgeblich unterstützt werde die Initiative von der evangelischen Friedenskirche und deren Pfarrer.

In einem am Sonntag veröffentlichten „Offenen Brief“ an Polizeipräsident Frank Richter schreibt die Sprecherin über die „Steeler Jungs“: „Die Gruppe scheint sich als eine Art Bürgerwehr zu verstehen. Teile dieser Gruppierung sind den Hooligans und der äußersten rechten politischen Szene zuzuordnen.“ Sie würden – teils 60 bis 80 Leute – „in geschlossener Formation uniform schwarz gekleidet durch den Stadtteil“ ziehen. Ein Auftreten, das „Unsicherheit und Angst“ bereite.

„Ins Gesicht geschlagen und in den Bauch geboxt“

Das Bündnis „Steele bleibt bunt“ will sich jeden Donnerstag um 17.20 Uhr am Kaiser-Otto-Platzes treffen. Auslöser des Briefs an den Polizeipräsidenten ist ein Vorfall vom vergangenen Donnerstag.

Ein Teilnehmer der „Steele bleibt bunt“-Versammlung sei von einem der „Steeler Jungs“ ins Gesicht geschlagen und in den Bauch geboxt worden. „Obwohl die anwesenden Polizeibeamten von den Versammlungsteilnehmern lautstark auf das Geschehen aufmerksam gemacht wurden, blickten sie weg, schritten nicht ein und behaupteten hinterher, nichts gesehen zu haben“, schreibt Irene Wollenberg. Eine Stellungnahme der Polizei gab es am Sonntag nicht.