Essen. . Die Zukunft der Bäckerei Lindner, die seit 1974 Brötchen verkauft, ist unklar. Vier Filialen in Holsterhausen und Rüttenscheid. 30 Mitarbeiter.

Die Traditionsbäckerei Lindner, die vier Filialen in Holsterhausen und Rüttenscheid betreibt, hat Insolvenz angemeldet. Das bestätigt die Firmen-Chefin Stefanie Lindner. Wie es mit dem Unternehmen weitergeht, ist nach derzeitigem Stand vollkommen offen.

„Wir haben Insolvenz angemeldet – vielleicht wird das Geschäft verkauft, vielleicht wird endgültig geschlossen. Mehr weiß ich noch nicht“, erklärte die Firmen-Inhaberin auf Anfrage. Lindner betreibt seit 1974 eine Bäckerei mitten auf der Gemarkenstraße in Holsterhausen, außerdem drei Filialen (zweiter Laden auf der Gemarkenstraße, dazu Keplerstraße, Rüttenscheider Straße). Betroffen vom Insolvenzverfahren sind etwas mehr als 30 Mitarbeiter, deren Zukunft völlig ungewiss ist.

Kunden sind bestürzt

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Im Internet löst die Nachricht von der Insolvenz mehrheitlich Bestürzung aus: Von den besten Brötchen im Stadtteil ist die Rede, den besten Mohnstriezeln, den besten Marzipanschleifen. Doch es wird auch Kritik geübt: Von überhöhten Preisen für belegte Brötchen ist die Rede, und dass das Unternehmen in Schwierigkeiten geraten ist, ging offenbar auch nicht an den Kunden vorbei. Die Filialen auf der Gemarken- und Keplerstraße haben bereits nachmittags nicht mehr geöffnet, schließen schon um 13 Uhr.

Zum Insolvenzverwalter ist der Anwalt Rolf Otto Neukirchen bestellt worden. Er war am Mittwochvormittag für eine Stellungnahme noch nicht zu erreichen.

Mittelständische Traditionsbäckereien haben es zunehmend schwerer, seit auch Supermärkte frisches Brot und Brötchen verkaufen. Auch die so genannten Billig-Bäcker-Ketten stellen eine ernstzunehmende Konkurrenz dar.