Essen/Mülheim. An einem Zaun des Radschnellwegs hängen derzeit stinkende Hundekotbeutel. Ein Anwohner hat auch schon eine Theorie, was dahinter stecken könnte.

Hundebesitzer sollten den Kot ihrer Vierbeiner unterwegs eigentlich einsammeln und entsorgen. Doch immer wieder landen die Haufen auf Wiesen oder im Gebüsch und werden dort zum stinkenden Ärgernis. Es geht aber noch dreister: An einem Zaun des Radschnellwegs zwischen Mülheim und Essen-Frohnhausen hängen seit kurzem volle Hundekotbeutel. Wer sie dort angebracht hat, ist noch nicht klar.

Ein Leser aus dem Mülheimer Stadtteil Heißen, der namentlich nicht genannt werden möchte, hat sich an unsere Redaktion gewandt. Der 47-Jährige geht eigentlich gerne entlang des Radschnellwegs spazieren. Seit geraumer Zeit ärgert er sich aber über immer mehr bunte "Stinkbomben" auf der Strecke zwischen Mülheim und Essen. "An einem Zaun hängen acht bis zehn volle Hundekotbeutel. Aber es ist nicht nur das. Die Beutel liegen überall herum", beschwert sich der 47-Jährige.

Ein Protest gegen fehlende Mülleimer?

Der Mülheimer hat auch eine Theorie, was hinter der ekelhaften Beutel-Dekoration stecken könnte: Protest gegen fehlende Mülleimer am Radschnellweg. In Witten ist dies schon mehrmals vorgekommen: 2013 hatte ein Unbekannter volle Hundekotbeutel am Rheinischen Esel aufgehangen. Daneben klebte er einen Zettel mit den Worten "Wo gibt es Mülleimer??"

Für die Pflege des Radschnellwegs ist der Regionalverband Ruhr (RVR) verantwortlich. Deren Pressesprecher Jens Hapke bestätigte gegenüber dieser Redaktion, dass ein Problem mit achtlos weggeworfenen Hundekotbeutel bestehe. "Wir prüfen derzeit, ob wir mit den Städten Mülheim und Essen zusätzliche Abfallbehälter aufstellen können."

Hundekotbeutel auch ein Problem in den Städten?

In den beiden Ruhrgebiets-Städten seien ansonsten keine Probleme mit Hundekotbeuteln bekannt, erklärten die Pressesprecher Silke Lenz (Essen) und Volker Wiebels (Mülheim). Man sei grundsätzlich bemüht, genug Mülleimer zur Verfügung zu stellen. Lenz verweist auf die Aufkleber-Aktion des städtischen Tierheims: Diese soll Eigentümer anregen, Hundehaltern ihre Mülltonnen für die Hinterlassenschaften zu öffnen. Damit will man nicht nur Alternativen für fehlende Abfallbehälter schaffen, sondern auf das drängende Thema hinweisen.

Auch interessant

Hundehaufen, Hundekot, Hundescheiße unerwünscht. Castrop-Rauxel, 20. 03. 2009 Foto: Joseph-W. Reutter
Von Benno Seelhöfer und Christian Stahl

So viel kostet ein "Kot-Knöllchen"

Hundehalter sind dazu verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere an öffentlichen Plätzen zu entfernen. Wer sich nicht daran hält, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit Verwarnungen und Erteilung von Bußgeldern belegt werden kann. In Essen kostet ein "Kot-Knöllchen" 100 Euro, in Mülheim zwischen 15 und 55 Euro.