Essen. . Spendenaktion „Ein Tor – ein Lächeln“ der Stiftung Universitätsmedizin erbringt dieses Jahr 42 170 Euro. Geld kommt auch den Klinikclowns zugute.
„Hallo, wer bist denn du?“ – „Ich bin der Schlatge!“. Wenn Klinikclown Holger Voss ein Zimmer auf der Onkologischen Station der Kinderklinik betritt, wird er meistens freundlich empfangen. „Wir sind ja die einzigen, die nichts von den Kindern wollen“, fügt der Mann mit der roten Nase und den bunten Klamotten hinzu.
Otto Rehhagel ist Schirmherr der Spendenaktion
An diesem Freitag hat der Clown in der Uniklinik prominente Mitstreiter an seiner Seite: Meistertrainer Otto Rehhagel und Schalke-Star Olaf Thon, Europameister der eine, Weltmeister der andere. Beide haben tatkräftig mitgeholfen, die Spendenaktion „Ein Tor – ein Lächeln“ auch in diesem Jahr zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. 42 170 Euro sind dabei zusammen gekommen – ein warmer Geldregen, mit dem nicht nur die Arbeit der Klinikclowns unterstützt wird. Auch die HNO-Medizin, die nach innovativen Therapiewegen sucht, profitiert davon.
Heute ist Schlatge allein im Einsatz. „Normalerweise kommen wir zu zweit.“ Die anderen Clowns heißen Rufus, Flocke und Stift. Der 59-Jährige, von Beruf Schauspieler, will „für ein paar Minuten eine bunte Welt“ in die Klinik tragen, das Zimmer in eine kleine Bühne verwandeln. „Aber es kann auch sein, dass man zusammen einfach nur traurig ist oder wütend.“
Die meisten Auftritte dauern nur fünf Minuten
Die kleinen Patienten reagierten unterschiedlich auf seine Besuche. Die meisten seien freudig überrascht, einige eher zurückhaltend. „Die Kinder, die ich häufig besuche, warten immer schon ganz ungeduldig.“ Die meisten seiner Auftritte dauerten nur fünf Minuten, „aber mitunter wird schon mal eine Viertelstunde daraus.“ Als die neun Jahre alte Fiona Holm-Kalmus aus Schonnebeck die prominenten Besucher in ihrem Zimmer empfängt, huscht ein Lächeln über ihr Gesicht.
Chefarzt Professor Stefan Gesenhues, der auch Mitglied des S04-Aufsichtsrates ist, lobt das Engagement der prominenten Sportler: „Die Themen Sport und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft.“ Eine Vorlage, die Olaf Thon gerne verwandelt. „Es ist schön zu sehen, dass mit unserem Sport viel erreicht und dadurch Gutes getan werden kann für Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind.“ Olaf Thon wird in der Kinderklinik begleitet von Sebastian Buntkirchen, dem Geschäftsführer von „Schalke hilft!“. Otto Rehhagel ist Schirmherr der Aktion „Ein Tor – ein Lächeln“ und zufrieden: „Meine Leidenschaft für den Fußball und mein Bedürfnis zu helfen, werden hier vereint — und das in meiner Heimatstadt Essen.“
Seit 18 Jahren als Klinikclown im Einsatz
Schlatge ist schon seit 18 Jahren Klinikclown, seit zwölf Jahren gibt er den dummen August auch in der Essener Kinderklinik. Die Kinder in der Onkologie wisse er in guten Händen, betont er. „Sie können die Chemotherapie ziemlich gut verarbeiten und haben gute Chancen geheilt zu werden.“
Es sind kurze, aber intensive Auftritte. So mancher Fall beschäftigt Schlatge noch lange nach seiner Visite. „Zu unseren Visiten gehört auch, mal beschimpft und rausgeschmissen zu werden.“