Essen. . Die neue Essener Theaterstiftung will künftig die Kultur in der Stadt fördern. Alle Bürger sind aufgerufen, sich zu beteiligen.
„Das ist doch unser Theater, unsere Kultur. Die zu fördern macht einfach Sinn“, fasst Alfons Wafner, Vorsitzender des Essener Theaterrings, den Sinn einer neuen Bürgerstiftung in kurze knappe Worte. Diese Stiftung hat der Theaterring initiiert und nun mit großer Unterstützung durch die Stadt ins Leben gerufen. „Es brauchte gar nicht lange, mich von der Idee zu überzeugen“, sagt OB Thomas Kufen. So wird die Stadt die Treuhänderschaft für die Theaterstiftung übernehmen und für die gesamte administrative Abwicklung sorgen. Das spart viele Kosten.
„Nachdem die formalen Dinge geregelt sind, wollen wir alle Essener aufrufen, sich gemeinsam mit uns zu engagieren. Wir wollen quasi eine neue Bürgerbewegung starten“, sagt Wafner. Jeder Euro sei willkommen, so lautet das Stiftungsprinzip.
Alle drei Häuser sollen von der Stiftung profitieren
Von dem Geld sollen dann alle drei Häuser und alle fünf Sparten profitieren. Wie, das wird das ehrenamtlich tätige Stiftungskuratorium, bestehend aus dem Oberbürgermeister, dem Intendanten der Theater und Philharmonie Essen, dem Vorsitzenden des Theaterringes sowie zwei weitere Mitglieder, entscheiden. „Mir ist es besonders wichtig, dass wir es auch Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Familien ermöglichen, an Kultur teilzunehmen“, macht Kufen klar, wo seine Prioritäten liegen.
Intendant Hein Mulders sieht die Stiftung auch als ein gemeinsames Projekt aller drei Häuser: „Wir rücken dadurch noch mehr zusammen und entwickeln gemeinsame Synergien und Programme.“ Durch den Wegfall vieler großer Mäzene aus Industrie und Wirtschaft sei seiner Meinung nach eine solche Fördermöglichkeit nicht zu unterschätzen – und umso nötiger.
Jede Ausgabe wird transparent gemacht
Auch für die Transparenz werde gesorgt, ergänzt Thomas Werner, Geschäftsführer des Theaterrings. Jeder Cent, der für die Kultur ausgegeben wird, werde belegt. Einen eigenen Internetauftritt hat die neue Theaterstiftung zwar noch nicht, aber man könne auf der Seite des Theaterringes alle nötigen Informationen bekommen.
Die Kunde von der neuen Stiftung hat sich bereits herumgesprochen: Erster Spender ist ein Essener, der anonym bleiben möchte. 10 000 Euro hat er gegeben. Weitere 20 000 Euro sind sozusagen das Startgeld für die Stiftung, das der Theaterring bei seinen Mitgliedern und Freunden eingesammelt hat. „Jetzt rufen wir allen Bürgern zu: Macht mit! Es lohnt sich!“, so der euphorische Appell von Alfons Wafner.