Essen-Borbeck. . Die Katholische Familienhilfe investiert 4,5 Millionen Euro in eine Kita für 99 Kinder sowie in eine Wohngruppe für zwölf Demenzkranke.

99 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren sowie zwölf Demenzkranke – an der Schloßstraße in Borbeck verbringen sie vom kommenden Jahr an gemeinsam den Tag, wenn auch nicht in einem Gebäude, so doch auf einem Grundstück. Der Verein Katholische Pflegehilfe (KPF) ist Bauherr einer zwölfköpfigen Demenz-Wohngemeinschaft, die benachbarte Kindertagesstätte wird von der gemeinnützigen Caritas SkF Essen GmbH betrieben. Gestern legte Oberbürgermeister Thomas Kufen den Grundstein für die beiden Gebäude, in die die KPF 4,5 Millionen Euro investiert.

Absichtlich verzichtet sie dabei auf Landeszuschüsse. „Denn nur so können wir die zwölf Plätze auf dem freien Markt anbieten. Unsere beiden Wohngruppen im Bertha-Krupp-Haus an der Frintroper Straße haben dagegen eine Sozialbindung“, erläuterte KPF-Geschäftsführer Markus Kampling.

Grundstück liegt idyllisch im Bachtal

Das Grundstück im Tal des Pausmühlenbachs liegt außergewöhnlich idyllisch. Zuletzt stand hier ein evangelisches Gemeindezentrum, das nur noch von Borbecker Schützen genutzt wurde. Deshalb war die Gemeinde froh, neben dem ein oder anderen dubiosen Interessenten mit dem KPF einen seriösen gefunden zu haben. „Wir fühlen uns gut und befürworten das Vorhaben“, sagte Pfarrerin Dagmar Kunellis, die mit ihrem katholischen Kollegen Benedikt Ogrodowczyk von der St. Dionysius der Grundsteinlegung beiwohnte.

An der Schloßstraße 202 werden die Katholische Pflegehilfe gemeinsam mit der Caritas SkF eine generationenübergreifende Pädagogik anbieten. Seit zehn Jahren bereits erproben sie dieses Konzept im Seniorenzentrum St. Martin an der Magdalenenstraße in Rüttenscheid, in der auch die Kita St. Martin Löwenherz untergebracht ist. In Borbeck – und das ist neu – werden im Unterschied dazu aber ausschließlich Demenzkranke betreut.

„Mattiesburg“ heißt die künftige Kita

Die Gründung der Borbecker Wohngruppe wurde notwendig, so Markus Kampling, weil einerseits Altenheimplätze abgebaut werden, andererseits die Angehörigen von betroffenen Senioren alternative Wohnformen zur Heimunterbringung suchen.

Neben der Kindertagesstätte mit ihren fünf Gruppen, die sich als „Mattiesburg“ in die nach Astrid-Lindgren-Geschichten benannten SkF-Kitas einreiht, und der Wohngruppe wird auch die Borbecker Sozialstation zur Schloßstraße ziehen, und zwar in das Untergeschoss der Wohngruppe. Die 15 Mitarbeiterinnen sind noch an der Bocholder Straße untergebracht.

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Den Erlös aus dem Grundstückverkauf möchte die evangelische Kirchengemeinde Bedingrade-Schönebeck in ihr Lutherhaus an der Bandstraße investieren und es „zukunftsfähig“ machen.

Die Bauarbeiten an der Schloßstraße wurden durch einen Stollen verzögert, der erst noch verfüllt werden musste.