Rüttenscheid. . Die Einrichtung reiht sich in die Astrid-Lindgren-Kitas des Sozialdienstes katholischer Frauen ein. Warum die Kita außerdem Modellcharakter hat.

Die Kindertagesstätte St. Martin an der Magdalenenstraße in Rüttenscheid hat einen neuen Namen bekommen: Kita Löwenherz heißt sie nun – und reiht sich damit in die weiteren Astrid-Lindgren-Kitas des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) ein.

Dieser hatte die Einrichtung im August 2017 übernommen – unter anderem, weil sie als generationenübergreifendes Projekt (die Kita liegt im Komplex des Seniorenpflegeheims St. Martin) Modellcharakter für den Träger hat. „Das Miteinander von jungen und alten Menschen finden wir konzeptionell sehr reizvoll“, sagt Dr. Björn Enno Hermans, Geschäftsführer des SkF. Dabei sei nicht nur die räumliche Nähe wichtig, sondern das tägliche Miteinander sowie Projekte, bei denen beide Seiten voneinander lernen könnten. Dieses Konzept möchte der SkF bei künftigen Neubauprojekten (u.a. in Borbeck) weiter verfolgen und ausbauen.

Astrid Lindgrens Bücher stehen Pate

Wie gut das Miteinander schon seit vielen Jahren funktioniert, kann Claudia Hohn, Leiterin der Kita, nur bestätigen: „Wir sind eine tolle Gemeinschaft. Im Seniorenheim wohnen inzwischen Menschen, die ihre Kinder früher in der Kita St. Martin hatten und nun als Großeltern alles miterleben.“ Dass die Tagesstätte, die 1949 an diesem Standort gegründet wurde, jetzt einen anderen Namen trägt, tue dem Gemeinschaftsgefühl keinen Abbruch, so Hohn. „Wir nennen uns ja auch Kita Löwenherz im Haus St. Martin, so dass der Wiedererkennungswert bleibt.“

Die Umbenennung war schon mit der Übernahme im August klar. Die neun Kitas des SkF im Stadtgebiet tragen alle einen Namen, der mit der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren in Zusammenhang steht. Entweder greift der Name einen Titel auf oder spielt in einem der Bücher eine Rolle („Villa Kunterbunt“, „Hoppetosse“). Der Name „Löwenherz“ basiert auf dem Buch „Brüder Löwenherz“.

Kinder wählten Logo aus

Das Logo, das jetzt in einem Gottesdienst vorgestellt wurde, greift zudem das Buchcover auf und wurde von den Kindern mitgestaltet. „Die Farben wurden ganz demokratisch in einem Wahllokal abgestimmt. Natürlich war es eine geheime Wahl“, berichtet Hohn.

Warum „Löwenherz“ ausgewählt wurde? Das Buch handelt von einem schwerkranken Jungen und seinem Bruder. Lindgren hat sich als eine der ersten Kinderbuchautoren des Themas Tod angenommen. „In der Kita gab es mehrere schwere Krankheitsfälle von Eltern und Kindern. Wir wollen mit dem Namen zeigen, wie wichtig Zusammenhalt ist und das auch leben.“ Ein Anliegen, das Träger, Erzieherinnen, Eltern und Kinder befürworteten.

>> SkF ist Träger von neun Kitas

Sie heißen Villa Kunterbunt, Taka-Tuka-Land, Hoppetosse, Langstrumpf, Lönneberga, Saltkrokan oder Krachmacherstraße: Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Essen-Mitte hat seinen neun Kindertagesstätten (vier sind Familienzentren) im Stadtgebiet Namen gegeben, die mit Astrid Lindgren zu tun haben.

Jede Einrichtung hat ihren eigenen Schwerpunkt, ausgerichtet auf den Standort und das Einzugsgebiet. Mehr dazu im Internet auf www.skf-essen.de