Essen-Rüttenscheid. Fünf fast 100 Jahre alte Häuser in Rüttenscheid werden abgerissen. An der Herthastraße plant die Wohnbau eG den Bau von 24 neuen Wohnungen.

Fast zwei Jahre lang standen die Häuser am Ende der Herthastraße leer, nun weichen sie einem Neubauprojekt. Die Essener Wohnbau eG hat mit dem Abriss von fünf Gebäuden begonnen, eine Sanierung der 1920 errichteten Häuser sei wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll gewesen. Wenn das Wetter mitspielt, könnte es mit dem Vorhaben der Genossenschaft in Rüttenscheid schnell gehen, die neuen Wohnungen in der Nähe des Krupp-Krankenhauses könnten bereits Ende 2019 bezugsfertig sein.

Nachdem die Häuser bereits entkernt sind, rechnet man bei der Genossenschaft damit, dass die Abbrucharbeiten in ungefähr sechs Wochen abgeschlossen sein werden. „Dann wollen wir schon mit dem Neubau beginnen“, erklärt Pressesprecher Frank Skrube. „Wir wollen jetzt durchstarten.“ Die reine Bauzeit soll zwischen 12 und 15 Monaten liegen.

Mietpreise sollen sozialverträglich bleiben

„Rüttenscheider Gärten“ entstehen nebenan

Zwischen der Herthastraße und der Gummertstraße sollen die „Rüttenscheider Gärten“ entstehen. Rund 140 Wohnungen sind hier geplant. Nach Protesten einigte sich der Immobilienentwickler BPD schließlich mit den Mietern der ehemaligen Krupp-Arbeiterhäuser, die dafür umziehen mussten.

Das Unternehmen hat den weiteren Zeitplan für das Projekt noch nicht vorgestellt und konnte eine Anfrage dieser Zeitung kurzfristig nicht beantworten.

In dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern sollen an der Hertha­straße insgesamt 24 Wohnungen entstehen. „Ein Mix aus barrierearmen 2,5- und 3,5-Zimmer-Wohnungen mit durchschnittlich 85 Quadratmetern Wohnfläche“, sagt Skrube. Die Miete werde sich nicht mehr auf dem Niveau der Altbauten bewegen, die seien aber auch weit entfernt gewesen von einer zeitgemäßen Ausstattung. Doch Skrube kündigt an: „Wir wollen hier wieder sozialverträglichen Wohnraum schaffen.“ Die Kaltmiete werde im Schnitt bei etwa zehn Euro pro Quadratmeter liegen. Ehemalige Mieter, die ihre Wohnungen wegen des Neubauvorhabens in den vergangenen zwei Jahren verlassen mussten, werde eine Rückkehr an die Hertha­straße angeboten. Die Genossenschaft plant ebenfalls den Bau einer Tiefgarage, um den Parkdruck in der Seitenstraße der Rüttenscheider Straße zu mindern. 20 Fahrzeuge sollen darin Platz finden. Die gesamte Investitionssumme für das Projekt soll sich bei 4,9 Millionen Euro bewegen.

Der Gehweg an den Häusern ist bereits gesperrt.
Der Gehweg an den Häusern ist bereits gesperrt. © André Hirtz

Als die Pläne für das Projekt 2016 bekannt wurden, erntete die Wohnungsbaugenossenschaft zunächst Kritik aus der Nachbarschaft, denn die Fassaden der Altbauten schienen noch in einem guten Zustand zu sein und prägten das Bild der Straße mit. „Bei einer Bürgerversammlung mit Mietern und Bürgern konnten wir die Sachverhalte klären. Die Häuser waren zum Beispiel nicht denkmalgeschützt, wovon einige ausgegangen waren“, sagt Skrube rückblickend. „Wir haben erklärt, was wir planen. Und dass wir den Stadtteil weiterentwickeln wollen, kam schließlich gut an.“