Essen. . Die Stadt Essen will junge Libanesen aus ihrem Duldungsstatus holen und hat 2016 ein Modellprojekt gestartet. Nun zog sie eine erste Bilanz.
Ein ungeklärter Aufenthaltsstatus und eine Duldung nach der anderen ohne jede Bleibeperspektive sind für junge Menschen mit libanesischer Zuwanderungsgeschichte hohe Hürden auf dem Weg hin zu einer besseren Integration. Mit einem Modellprojekt will die Stadt Essen die Situation der betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit 2016 verbessern – und kann offenbar erste Erfolge vermelden: 50 junge Menschen, die in Essen geboren sind oder seit mindestens fünf Jahren hier leben, haben inzwischen die Perspektive, mittelfristig ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht zu bekommen. 61 weitere Fälle werden zur Zeit von der Ausländerbehörde und dem Jugendamt geprüft.
An den Aufenthaltstitel sind Bedingungen geknüpft
Mit einem zunächst befristeten Aufenthaltstitel bekommen die jungen kurdisch-libanesischen Jugendlichen erstmalig die Chance auf eine uneingeschränkte Teilhabe. Das gibt’s nicht geschenkt: Um so weit zu kommen, müssen die Teilnehmer regelmäßig eine Schule besuchen, sich in einer Ausbildung befinden oder einen Job haben. Verpflichtend ist zudem, bei der Klärung der eigenen Identität mitzuwirken und Ausweispapiere zu beschaffen.
Insgesamt sind der Stadt 388 junge Menschen bekannt, die in jedem Einzelfall vom Integrationsmanagement auf ihre Eignung für eine Aufnahme in das Modellprojekt überprüft werden.