Essen. . Filmstar Terence Hill lässt im Kino noch mal die Fäuste fliegen. Fans wie Sascha Zoschke fiebern dem Treffen mit  ihrem  Kino-Idol entgegen.

Als Terence Hill das letzte Mal Essen besuchte, da war Sascha Zoschke noch gar nicht auf der Welt. Im März 1973 feierte die Kino-Legende mit italienischen Wurzeln in der Lichtburg die Premiere von „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“, natürlich in Begleitung seines Filmpartners Bud Spencer.

Wenn der 79-jährige Terence Hill am morgigen Donnerstag mit seinem neuem Film „Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück“ wieder in die Lichtburg kommt, dann erwarten ihn dort vermutlich nicht nur unzählige Fans, sondern auch ein Wochenschau-Ausschnitt von 1973 aus der Sammlung von Sascha Zoschke. Der 41-Jährige ist seit vielen Jahren einer der größten Fans von Terence Hill. Und das will er seinem Idol am kommenden Donnerstag auch zeigen.

Sascha Zoschke inmitten seiner Plakatsammlung auf den Treppenstufen der Schauburg.
Sascha Zoschke inmitten seiner Plakatsammlung auf den Treppenstufen der Schauburg. © Michael Korte

Um das Ausmaß der Begeisterung zu erfassen, reicht ein Blick auf die Materialsammlung, die Zoschke zum Treffen in der Gelsenkirchener Schauburg mitgebracht hat. Dem Kino, in dem Zoschke und andere eingeschworene Cineasten sonst den „Geheimnisvollen Filmclub Buio Omega“ betreiben. Bergeweise Plakate, Fotografien und Erinnerungsstücke stehen für den Fototermin zur Auswahl. „Nur wer wenig hat, zählt in Einzelexponaten“ lächelt Zoschke und breitet seine Sammlung aus. Da liegen sie dann, die plakativen Erinnerungen an Kinoerfolge wie „Mein Name ist Nobody“ oder „Lucky Luke“, „Mister Billion“ oder „Zwei sind nicht zu bremsen“, mit denen Hill und sein schlagfertiger Mitstreiter Bud Spencer zu Publikumslieblingen wurden. Zwei wie Pech und Schwefel oder auch zwei „wie Dick und Doof“, wie es in der Wochenschau despektierlich heißt. Beim Schubladenzuordnen war man in den 1970ern nicht zimperlich. Terence Hill und sein Faust-Freund Bud Spencer waren es ebenso wenig, wenn es darum ging, Backpfeifen und flotte Sprüche zu verteilen. Ihr Haudrauf-Klamauk war in den 1970ern Kult, sorgte für volle Kinokassen und Millionen Fans. Nicht nur in Italien, woher die als Carlo Pedersoli (Spencer) und Mario Girotti (Hill) geborenen Schauspieler stammen, sondern auch in Deutschland.

Da verbinden Millionen Hill-Fans wie Sascha Zoschke heute ihre Kindheitserinnerungen mit Filmen wie „Das Krokodil und sein Nilpferd“ oder „Vier Fäuste für ein Halleluja“, bei denen es gleichermaßen Pointen wie Prügel setzte.

Schon als Steppke schaut sich Zoschke die Filme auf Videorekorder an. Später kommen die Privatsender mit zigfachen Wiederholungen. „Es gab nicht einen Film, den ich damals nicht mit meiner Mutter gesehen habe“, erinnert sich Zoschke. Heute kann er in seinem heimischen Kinoraum in Marl praktisch jedes Format von Super-8 bis 16-Millimeter abspielen, das er auf vielen Filmbörsen zusammengetragen hat – wie die Plakate, Fotos und Trailer, die von Zoschkes Bewunderung für den drahtigen Mimen zeugen.

Im März 1973 kamen Terence Hill (Mitte) und sein Filmpartner Bud Spencer zur Uraufführung von „ Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ in die Essener Lichtburg.
Im März 1973 kamen Terence Hill (Mitte) und sein Filmpartner Bud Spencer zur Uraufführung von „ Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ in die Essener Lichtburg. © Archiv

Und nun ist er endlich im Ruhrgebiet, der ewige Charmeur mit den blitzblauen Augen. Seit Anfang der Woche tourt Terence Hill durch Deutschland: Dresden, Hamburg, Worms, Nürnberg. Zwei Kinos sollen auf seiner Wunschliste oben gestanden haben – der Berliner Zoo-Palast und die Essener Lichtburg.

Bevor Zoschke sein Kinoidol dort am Donnerstag als Aussteiger Thomas auf der Leinwand erlebt, der in seinem neuen Film mit der Harley in die spanische Wüste braust, um Einsamkeit zu suchen, mit der stürmischen Lucia aber alles andere als Ruhe findet, wird er sich noch ein paar Filme seiner ewigen Hill-Bestenliste ansehen. „Zwei wie Pech und Schwefel“ und ganz vorn natürlich „Vier Fäuste gegen Rio“. „Das ist noch Kino mit Herz“, sagt Zoschke, „das kann man immer angucken.“

Kinolegende freut sich auf seine deutschen Fans

Zur Essener Premiere von „Mein Name ist Somebody“ kommt Terrence Hill am Donnerstag, 23. August, in die Lichtburg. Die Vorstellung (ab 18.30 Uhr) ist seit langem ausverkauft, ab 18 Uhr soll die Kinolegende aber auf dem Roten Teppich zu bewundern sein.

Für eine zweite Lichtburg-Vorstellung am Sonntag, 26. August, 20 Uhr, dann aber ohne Terence Hill, gibt es noch Karten. In seinem neuen Film spielt Hill nicht nur die Hauptrolle, er hat auch Regie geführt und das Drehbuch verfasst. Den Film hat er seinem 2016 verstorbenen Film-Partner Bud Spencer gewidmet.

Terence Hill wurde in Venedig geboren, seine Mutter stammte aber aus Dresden. Auf seine deutschen Fans freut er sich deshalb besonders.