Essen-Holsterhausen. Die Holsterhauser SPD möchte die Situation für Radfahrer im Essener Westen verbessern und hat Vorschläge zum Umbau der Gemarkenstraße.

Essen ist Modellstadt für Mobilität: Rund 21 Millionen Euro aus Bundesmitteln möchte die Stadt in den öffentlichen Personennahverkehr investieren, damit beispielsweise Pendler ihre Autos stehen lassen, Neukunden angeworben werden und die Luftqualität verbessert wird. „Die Verwaltung hat die Ratsfraktionen unterrichtet, dass man sich jetzt auch Gedanken zu weiteren Ideen machen kann“, sagt Benno Justfelder, Vorsitzender der Holsterhauser SPD. Und aus dem Stadtteil gibt es bereits Vorschläge: Die Sozialdemokraten setzen in Sachen Umweltschutz voll auf das Fahrrad.

„Für uns ist der Ausbau der Radwege wichtig“, erklärt Justfelder. „Damit haben wir zuletzt an der Kaulbachstraße positive Erfahrungen gemacht.“ Dort sei die Situation für Radfahrer deutlich verbessert worden, indem auf der Fahrbahn Wegemarkierungen aufgebracht wurden. „Es ist nur eine optische Maßnahme, aber sie fühlen sich sicherer, weil sie jetzt eine eigene Spur haben“, erzählt Justfelder. „Auch die Autofahrer nehmen verstärkt Rücksicht.“

Gemarkenstraße könnte zur Fahrradstraße werden

Auf der Gemarkenstraße könne man allerdings noch viel weitreichendere Veränderungen in Angriff nehmen, berichtet Justfelder von den Ideen des kommunalpolitischen Arbeitskreises der SPD. „Die Gemarkenstraße als Fahrradstraße wäre eine optimale Lösung“, sagt Justfelder. Die Radfahrer würden dort dann Vorrecht genießen, für den Autoverkehr könne man die Gemarkenstraße als Einbahnstraße freigeben. „Abends rasen hier viele Fahrzeuge, weil wenig los ist. Dabei können die Autofahrer den einen oder anderen Radfahrer schon mal übersehen“, berichtet Justfelder von seinen Erfahrungen auf der Holsterhauser Einkaufsstraße.

Nicht nur auf den ÖPNV konzentrieren

Die SPD Holsterhausen fordert, dass sich Essen als Modellstadt für klimaschonende Mobilität nicht nur auf Veränderungen im öffentlichen Personennahverkehr konzentriert.

„Mit Verbesserungen im ÖPNV kann man am schnellsten Schadstoffe reduzieren, aber die Stadt sollte auch an Fußgänger und Radfahrer denken, deren Situation verbessert werden muss“, sagt Benno Justfelder.

Die Idee der SPD würde das Gesicht der Gemarkenstraße deutlich verändern. Durchsetzungsfähig sei sie trotzdem, glaubt Justfelder. Es geht nicht darum, den Autoverkehr zu behindern. Man muss sich die Straße teilen. In Holsterhausen haben wir einen klaren sozialen Strukturwandel.“ Immer mehr junge Menschen, die Fahrrädern den Vorzug geben, würden in den Stadtteil ziehen. „Es ändert sich was in Holsterhausen.“

Nun gehe es darum, die SPD-Ratsfraktion von den Ideen zu überzeugen. Dabei müsse auch über die Radwegeverbindung in die Innenstadt diskutiert werden. „Es wurden immer wieder Pläne verworfen“, ein großes Problem sei die Kreuzung Friedrich-/Bismarckstraße. „Das muss noch mal genau geprüft werden.“