Essen. . An der Uniklinik Essen gibt es ab Montag einen fünftägigen Warnstreik. Dann wird entschieden, ob der Arbeitskampf unbefristet weiter geht.

Am Universitätsklinikum Essen drohen jetzt unbefristete Streiks. Nach den am Donnerstag abgebrochenen Verhandlungen über Entlastungen des Klinikpersonals wird die Gewerkschaft Verdi am Dienstag die Urabstimmung einleiten. Bis Freitag sind die Mitarbeiter dann aufgerufen, sich für oder gegen einen unbefristeten Arbeitskampf auszusprechen. „Nach dem Verlauf der Gespräche mit den Arbeitgebern gehen wir von einer hohen Zustimmung aus“, sagte am Freitag Verdi-Verhandlungsführer Jan von Hagen.

Schon am Montag jedoch treten die Klinikmitarbeiter wieder in einen fünftägigen Warnstreik. Verdi hat dafür mit der Klinikleitung einen Notfallplan ausgehandelt, Patienten müssen dennoch mit Einschränkungen in der Versorgung rechnen, etwa mit längeren Wartezeiten oder dass nicht dringende Operationen verschoben werden müssen. Die Uniklinik hat für Patienten ab Montag eine Hotline 0201/723–6555 von 7 bis 18 Uhr geschaltet.

Gespräche wurden Donnerstag abgebrochen

Die Gespräche zwischen Verdi auf der einen Seite und den Klinikleitungen Essen und Düsseldorf sowie der Tarifgemeinschaft der Länder auf der anderen waren von Verdi am Donnerstag vorzeitig abgebrochen worden. Am Freitag äußerte sich der Vorstand der Essener Uniklinik darüber „überrascht und sehr enttäuscht“. „Wir hatten in den ersten vier Terminen schon vieles auf den Weg gebracht. Eine Einigung schien greifbar nah“, sagte Pflegedirektorin Andrea Schmidt-Rumposch.

Von Hagen dagegen spricht von „einem deutlich unterschiedlichen Blick“ auf die Dinge. So hätten die Arbeitgeber zwar langfristige Personalbedarfsplanungen avisiert, aber keine Maßnahmen, die kurzfristig wirken. „Wir brauchen Entlastung nicht in ein bis zwei Jahren sondern jetzt“, so von Hagen. Verdi hatte u.a. die sofortige Einstellung von 200 Pflegekräften in Essen gefordert und damit für den Arbeitgeber den Bogen offenbar überspannt.

Beide Seiten haben am Freitag dennoch weiter Gesprächsbereitschaft signalisiert. „Wir stehen für weitere Verhandlungen mit Verdi über Entlastungen für unsere Mitarbeiter bereit“, so Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor.