Essen. . Essens OB Kufen lobt im Fall des versuchten „Ehrenmordes“ die Polizeiarbeit, die ein klares Signal sei, dass Paralleljustiz nicht geduldet werde.
Oberbürgermeister Thomas Kufen hat im Fall des versuchten „Ehrenmordes“ in Essen den mutmaßlichen Tätern das „Missachten der gesellschaftlichen Ordnung“ vorgeworfen. „Das ist völlig inakzeptabel.“ Es sei unvereinbar, die Vorzüge einer freiheitlichen Gesellschaft in Anspruch nehmen zu wollen, sich ihren Werten und Normen aber zu verweigern. „So wird man nicht Teil unserer Gesellschaft. Und wer nicht Teil werden will und keine Integrationsleistung zeigt, darf nicht auf Dauer bei uns bleiben“, erklärte der Oberbürgermeister.
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Großes Lob fand Thomas Kufen für die Arbeit der Essener Polizei. „Die eingesetzte Mordkommission hat eine gute und sehr detaillierte Arbeit geleistet, die über die Grenzen Essens hinausging.“ Ende Mai diesen Jahres wurde ein junger syrischer Mann überfallen und schwer verletzt. Bereits zu Beginn der Ermittlungen wurde deutlich, dass es sich bei der Tat um ein Verbrechen innerhalb einer syrischen Großfamilie und eines Kulturkreises handelt. Mittlerweile sind zwölf Menschen in Haft.
„Deutliches Signal gegen Paralleljustiz und die Respektlosigkeit gegenüber deutschen Rechtsnormen“
„Die schnelle Aufklärung des Falls und die daraus resultierenden Verhaftungen sind ein großer Erfolg für die Polizei Essen“, so der CDU-Politiker. Dies werde hoffentlich als sehr deutliches Signal verstanden, dass Paralleljustiz und respektloses Verhalten gegenüber den deutschen Rechtsnormen nicht geduldet wird.
Die Essener Integrationsarbeit werde zukünftig stärker dem Gedanken „Chancen bieten – Grenzen setzen“ verpflichtet sein, kündigte der OB an. Aktuell führe die Verwaltung unter Federführung des Kommunalen Integrationszentrums die verschiedenen Integrationskonzepte in der Stadt zusammen und richte die Integrationsarbeit und die damit in Zusammenhang stehende Finanzierung insgesamt bis Ende 2019 neu aus.