Essen-Altendorf. . Mit dem Weinfest am Niederfeldsee öffnet auch das neue Hostel mit drei Zimmern. Neue Arbeit der Diakonie und Allbau GmbH arbeiten hier zusammen.

„Wir sind vermietet!“ Was gibt es Schöneres für eine Hoteliersfrau, als diesen Satz zu sagen. Katrin Wiegel konnte das „ausgebucht“ am Freitag mit voller Berechtigung sagen, denn dem neuen Hostel am Niederfeldsee ist der Start gelungen, und zwar dank des Weinfestes, zu dem der Bürgerverein Altendorf an diesem Wochenende erstmals gemeinsam mit dem Bistro „Radmosphäre“ einlädt. Noch stehen im Hostel erst zwei Einzel- und ein Doppelzimmer mit zusammen vier Betten zur Verfügung, aber die hatten die Winzer von der Mosel sofort angemietet. „Die Zimmer sind schön, wir haben gut geschlafen“, stellten die Premierengäste Dieter und Uschi Arenz aus Nehren bei Cochem zufrieden fest. 55 Euro haben sie für das Doppelzimmer bezahlt. Dem Winzer-Ehepaar ist sofort das Spezielle an diesem Hostel aufgefallen. „Die ausgefallene Einrichtung ist schön, und dass alles handgemacht ist“, lobt Uschi Arenz. Das unterscheide das Hostel-Zimmer von anderen, sagt sie, während sie den Verkaufsstand für das Weinfest aufbaut: „Wir können das beurteilen, denn normale Hotelzimmer sehen wir oft genug.“ Allerdings störe es natürlich, weder Dusche noch WC auf dem Zimmer zu haben: „Das ist das einzige Manko und heute kein Standard mehr.“

Handgemachte Möbel

So lässt es sich ruhen: Die Zimmer im neuen Hostel haben alle ihren eigenen Charme. Und wer möchte, kann die Möbel am nächsten Morgen auch kaufen.
So lässt es sich ruhen: Die Zimmer im neuen Hostel haben alle ihren eigenen Charme. Und wer möchte, kann die Möbel am nächsten Morgen auch kaufen.

Das ist selbstverständlich auch Michael Stelzner bewusst, dem Geschäftsführer der Neuen Arbeit. „Es ist eben ein Hostel und kein Hotel“, stellt er trocken fest. Trotzdem glaubt und hofft er, dass der besonderen Pfiff des Hostels in Zukunft genügend Gäste anlocken wird. Denn jedes der zwölf Zimmer, deren handgemachte Möbel bis zur nächsten Radsaison komplett fertig sind, bekommt seinen eigenen Charakter und sein eigenes Thema wie etwa Oldtimer-Autos oder – naheliegend – auch Fahrräder. Jedes Möbelstück, ob Küchentisch im Mondrian-Stil, ob Hängeschrank oder auch die Gardinen: Alles wurde aus Sperrmüll recycelt und neu gebaut.

„Unsere Möbelbörse hat immer Holz übrig. Der gesamte Schrott kommt nicht zur Müllhalde, sondern wir holen ihn uns“, berichtet Michael Stelzner. Er hätte nichts dagegen, wenn die Hostel-Gäste die Möbel kaufen würden. Ebenso könnte er sich ein Kaufhaus für diakonische Arbeiten vorstellen, in dem die Produkte aus den Werkstätten angeboten werden: „Das wäre noch einmal eine Aufgabe.“

Das Umfeld könnte Pflege gebrauchen

Katrin Wiegel von der Neue Arbeit vermietet die Zimmer im Hostel Niederfeldsee.
Katrin Wiegel von der Neue Arbeit vermietet die Zimmer im Hostel Niederfeldsee. © Rüdiger Hagenbucher

Doch zuerst muss nun das Hostel in Schwung gebracht werden. Für die vier Betten gebe es bereits reichlich Nachfrage, versichert Katrin Wiegel. Wenn nun noch das Umfeld, also zum Beispiel die ungepflegten Baumscheiben direkt vor dem Hostel-Eingang an der Niederfeldstraße, mal gepflegt oder gar mit Blumen bepflanzt würden, dann wäre sie noch zufriedener. Oder der Radschnellweg endlich nach Osten verlängert würde . . .

>>>>>Telefonisch oder per E-Mail buchbar

Vermietet werden die Zimmer von Katrin Wiegel, 01 63/
2 61 87 17. Sie ist auch per E-Mail an Hostel@neue-arbeit-essen.de erreichbar. Sie übermittelt einen sechsstelligen Code, mit dem die Haustür und die Zimmertür geöffnet werden kann.

Das Einzelzimmer kostet 35 Euro pro Nacht, das Doppelzimmer 55 Euro pro Nacht, beides ohne Frühstück. Das kann in der nahen „Radmosphäre“ eingenommen werden.