Essen-Altendorf. . Die Radmosphäre in Altendorf ist die bisher einzige Gastronomie ihrer Art am geplanten Radschnellweg. Betreiber ist ein echter Fahrrad-Narr.

  • Am Sonntag öffnet mit der Radmosphäre die Gastronomie am Niederfeldsee in Altendorf
  • Betreiber Holger Kesting ist ein waschechter Fahrrad-Narr und betreibt bereits in Gelsenkirchen ein Radlokal
  • Neben Fahrradfahrern sind ausdrücklich auch Anwohner willkommen

Lange hat die Allbau AG nach einem Betreiber für eine Gastronomie am Niederfeldsee gesucht. Am Sonntag, 2. April, um 11 Uhr öffnet die „Radmosphäre“ mit Livemusik von „Andreas Hägler und Freunden“ und Gegrilltem direkt an der Uferpromenade. Ein paar Bewerbungen waren eingegangen.

„Wir haben das passende Konzept gesucht“, begründet Jochen Sander, Prokurist beim Vermieter Allbau, warum es seine Zeit gedauert habe. In Holger Kesting habe man einen Mann mit Erfahrung gefunden. Das Konzept sei ein Paradebeispiel für den städtebaulichen Wandel.

47-Jähriger betreibt bereits die Erzbahnbude

Martin Tönnes (RVR), Jochen Sander (Allbau) und Betreiber Holger Kesting (v.l.) klebten am Freitag das erste historische Foto in die Karte von Altendorf.
Martin Tönnes (RVR), Jochen Sander (Allbau) und Betreiber Holger Kesting (v.l.) klebten am Freitag das erste historische Foto in die Karte von Altendorf. © Socrates Tassos

Der 47-jährige passionierte Radfreund Holger Kesting geht mit seiner „Erzbahnbude“ in Wattenscheid bereits in die neunte Saison. Die „Erzbahnbude“ und die „Radmosphäre“ seien aber nicht vergleichbar. Der Haltepunkt für Radler und Spaziergänger in Gelsenkirchen ist – wie der Name schon verrät – eher rustikal. Die 100 Quadratmeter im Erdgeschoss am Niederfeldsee plus der etwa 40 Quadratmeter großen Außenterrasse versprühen nicht nur deshalb modernes Flair, weil alles noch neu ist. Innen hat der Rad-Fan Holger Kesting alles mit Liebe zum Detail eingerichtet. Vieles hat der gelernte Betriebswirt und frühere Fahrrad-Kurier selbst hergestellt.

Eine Verbindung zwischen Niederfeldsee und Gelsenkirchen soll es aber doch geben. Es sei geplant, geführte Touren mit dem Rad zwischen den beiden Stationen anzubieten. Heute betrage die Distanz noch 17 Kilometer. Zukünftig würden es durch eine geplante Abkürzung nur noch zehn Kilometer sein.

Martin Tönnes, beim Regionalverband Ruhr für den insgesamt 101 Kilometer langen, geplanten Radschnellweg Ruhr zwischen Duisburg und Hamm zuständig, war am Freitag zufällig mit einer Besuchergruppe am Altendorfer Niederfeldsee. „Solche Partner brauchen wir an dieser Strecke. Das ist ein großer Gewinn. das ist eine echte Perle an der Kette Radschnellweg Ruhr“, war Martin Tönnes voll des Lobes.

Das ganze Jahr über geöffnet

Zwölf Monate im Jahr und (fast immer) sieben Tage die Woche soll die Gastronomie am Niederfeldsee geöffnet sein. Dass die Zahl der Radfahrer gegen Winter deutlich sinken wird, weiß natürlich auch Holger Kesting.

„Wir wollen aber ja nicht nur für Radfahrer da sein, sondern wir wollen eine Plattform für die Menschen sein, die hier wohnen.“ Und die Altendorfer können sich auch selbst einbringen. An einer Glaswand im Innern der „Radmosphäre“ wurde eine große, durchsichtige Karte aufgehängt. Drumherum sind einzelne Rahmen angebracht, in die die Gäste der Gastronomie alte Fotos vom Stadtteil einkleben können.