Essen-Heisingen. . Abfälle und Lärm: Das sind Nebeneffekte am Heisinger Pavillon, der zum beliebten Treffpunkt für Gruppen geworden ist. Vermehrte Polizeieinsätze.

Vermüllte Wiesen, beschmierte Bänke, umgetretene Bäume und zerschlagene Flaschen: Die Probleme am Heisinger Seeufer haben sich laut Polizei in diesem Sommer verdichtet. Die Beamten sind in den vergangenen Tagen immer wieder von Bürgern gerufen worden.

Denn der Bereich rund um den Seepavillon ist auch zum beliebten Treffpunkt für viele Gruppen Jugendlicher geworden. „In Verbindung mit Alkohol schlagen die jungen Leute bei den Partys mitunter über die Stränge“, weiß Polizeisprecher Ulrich Faßbender von seinen Kollegen, die in jüngster Zeit vor Ort waren.

n jüngster Zeit ist der Bereich um den Seepavillon in Heisingen zum beliebten Treffpunkt auch für viele Gruppen Jugendlicher geworden.
n jüngster Zeit ist der Bereich um den Seepavillon in Heisingen zum beliebten Treffpunkt auch für viele Gruppen Jugendlicher geworden. © HO

„Wir fahren dort nun häufiger Einsätze“, sagt Faßbender. Auch der zuständige Bezirksbeamte sei involviert. Zwar gebe es in den Sommermonaten immer wieder mal Ärger bei solchen Treffen im Freien. In Heisingen ist es offenbar einigen Anwohnern und Sportvereins-Mitgliedern zu viel geworden, sie riefen die Polizei.

Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe müssen aufräumen

Immerhin zählen Müll im See und auf den Wiesen, Grills im Gebüsch, Glasscherben im Gras und auf den Wegen und kürzlich sogar mehrere umgetretene Bäume zum Anblick, der sich morgens regelmäßig bietet: rund um den Pavillon, aber auch auf dem Bolzplatz und den Wiesen einige hunderte Meter weiter Richtung Eisenbahnbrücke.

Dann übernehmen früh morgens die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe und räumen auf, was andere am Abend zuvor hinterlassen haben. Über das Pfand von ganz gebliebenen Flaschen freuen sich Sammler („ich hatte hier in wenigen Tagen 50 Euro zusammen“), während manche Hundehalter immer wieder Scherben sammeln.

Blinde Zerstörungswut entsetzt auch die Stadt

Vor rund drei Jahren entstand der Seepavillon an der Lanfermannfähre am Anleger der Weißen Flotte. Grün und Gruga tauschte am Seeufer die Bänke aus und entrümpelte das Gelände, das bis dahin Kleingärtner nutzten. Seitdem wird der Bereich am Baldeneysee von Spaziergängern sehr gut angenommen. Ebenso lange kämpfen die Zuständigen von Grün und Gruga und der Weißen Flotte jedoch gegen den Vandalismus.

Erst wurden die Bänke mehrfach mit Farbe beschmiert, dann der weiße Pavillon. Im Mai wurden dann gleich mehrere Bäume hinter dem Seepavillon umgetreten. Eine blinde Zerstörungswut, die auch städtische Mitarbeiter entsetzte. „Bei der Polizei liegt eine entsprechende Anzeige gegen Unbekannt vor, die Ermittlungen laufen“, sagt Faßbender, der Bürger ermutigen will, in Fällen wie derzeit am Seeufer („es sind nicht nur Heisinger Jugendliche, die sich aktuell dort verabreden“) die Polizei zu rufen.

Kontrollen der Stadt bis in die Abendstunden

Da es bei diesen Einsätzen in der Regel um Müll oder Lärm geht, also Ordnungswidrigkeiten, landen Anzeigen anschließend bei der Stadt. „Auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind im Sommer am See unterwegs“, sagt Stadtsprecherin Jasmin Trilling. Kontrollen liefen bis in die Abendstunden, dann übernähmen Kollegen der Parkraumüberwachung. Dabei geht es etwa um ungeeignete Grillplätze, frei laufende Hunde oder Radfahrer auf Spazierwegen.

Die zunehmenden Beschwerden rund um den Seepavillon seien bei der Stadt noch nicht angekommen. Aber die Missstände würden sicherlich Thema beim Treffen mit den Beteiligten wie dem Seemanager sein. „Derzeit ist der Bereich Lanfermannfähre nicht Schwerpunkt unserer Touren.“

>>BUßGELD BIS ZU 1000 EURO

Wer dabei ertappt wird, Müll in der Natur zu entsorgen, dem droht ein Bußgeld von 80 Euro, sagt Jasmin Trilling. Zerschlagene Flaschen könnten sogar als Belästigung der Allgemeinheit geahndet werden: Stellen sie eine Gefahr da, kostet das bis zu 1000 Euro.