Essen. . Vandalismus statt Ästhetik: Die Bänke neben dem weißen Pavillon am Baldeneysee in Essen sind beschmiert. Dessen Betonplatte wird nachgebessert, weil sich Wasser sammelt.

Es sollte ein Aufschlag für mehr Ästhetik und Aufgeräumtheit am Baldeneysee sein: Doch die von der Weißen Flotte angekündigte Offensive erlebt einen Fehlstart. Der erste Seepavillon fällt nicht durch Eleganz, sondern durch Baumängel auf. Und sechs neue Bänke sind bereits großflächig beschmiert.

„Gefühlt hat es nach dem Aufbau bis zu dem Vandalismus nur Stunden gedauert“, sagt Franz-Josef Ewers, Chef der Weißen Flotte. An deren Anleger am Heisinger Ufer steht der Neubau, just dort, wo sich zuvor die umstrittene Wetterschutzhütte des Kleingartenverbandes befand. Der Nachfolger ist ein moderner, strahlend weißer Pavillon. Kosten: rund 20 000 Euro.

Riesige Pfützen nach Regenfällen

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Mit diesem Seepavillon, Liegewiese, Obstbäumen und eben auch Bänken soll ein schicker Platz für die Öffentlichkeit entstehen, sagt Ewers. Derzeit allerdings sammelt sich Wasser auf dem Boden des Seepavillons, und die Seiten sind noch offen. „Da bekommt man nasse Füße, und das Ding schützt weder vor Wind noch vor Regen“, lästern Passanten. Auch Ewers räumt Nachbesserungsbedarf ein: „Die Betonplatte hat nachgegeben.“ Und so bilden sich nach jedem Regenfall riesige Pfützen.

Der Windschutz sei bereits geplant, offen sei nur, welche Seiten in welcher Form geschlossen werden sollen. Außerdem werde man eine Bank im Unterstand platzieren; auch eine Beleuchtung sei vorgesehen. Eine Stele soll Hinweise zur Weißen Flotte bieten, neueste Idee sei eine historisch Tafel. In Abstimmung mit Vertretern aus dem Stadtteil soll es Informationen zu Sehenswertem in der Nähe geben.

Sogar über Videoüberwachung habe man diskutiert

Mehr Kopfzerbrechen bereiten Ewers Vandalismus und Schmierereien rund um den Pavillon. „Der eigentliche Zweck, dass die Menschen sich hier gern aufhalten, ist mit den dreckigen Bänken erstmal dahin. Das ist nicht nur maßlos ärgerlich, das macht mich zornig.“ Ob wohl Jugendliche, die sich dort regelmäßig treffen, die Sitzgelegenheiten beschmiert haben, bleibt bislang eine Vermutung. Die Verantwortlichen bei der Weißen Flotte überlegen nun, diese Gruppen anzusprechen. Sogar über Videoüberwachung habe man diskutiert, zu solchen Maßnahmen will aber niemand greifen. Doch so wie jetzt gehe es eben auch nicht. „Alle sind hier gern gesehen“, sagt Ewers, verbindet das aber mit dem Appell an die Vernunft der Nutzer, das Allgemeingut ordentlich zu erhalten.

Hinter dem Pavillon ist das Gelände entrümpelt worden. Wo sich Mustergärten der Kleingärtner befanden, entsteht eine Liegewiese mit Obstbäumen, ohne Zäune. „In der Hoffnung, dass alle diesen Platz pfleglich behandeln“, sagt Ewers. Jetzt müssten erst einmal die Holzbänke abgeschliffen werden. Er geht davon aus, dass sie nächste Woche wieder sauber sind – und das auch bleiben.