Essen-Frillendorf. . Am 14. Juli 1928 wurde das Denkmal in Frillendorf eingeweiht. Architekt Edmund Körner entwarf das Ehrenmal. Kolpingsfamilie lädt zum Festakt ein.
Vor genau 90 Jahren wurde in Frillendorf an der Kirche Heilige Schutzengel das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus dem Stadtteil eingeweiht: Seit dem 14. Juli 1928 erinnern drei massive Steinplatten, die von eisernen Kreuzen gerahmt werden, an die 94 Männer, deren Namen sie tragen. 90 Jahre später lädt nun die Kolpingsfamilie am Montag, 16. Juli, zu einem Festakt mit Andacht ein. Immerhin sind es die Frillendorfer Mitglieder des katholischen Sozialverbandes, die das Denkmal inzwischen seit zehn Jahren pflegen.
Auftraggeber war der Verein zur Errichtung des Ehrenmales. Die Entwürfe
stammen vom Architekten Edmund Körner, der in Essen unter anderem die Alte Synagoge entwarf und in Frillendorf die Kirche, in deren Nachbarschaft das Denkmal steht. Die ehemalige Pfarrsekretärin Klaudia Rudersdorf von der Kolpingsfamilie war es dann, der ein alter Zeitungsbericht von der Einweihung des Ehrenmals in die Hände fiel. So rückte die Geschichte wieder in den Vordergrund, zu der zählt, dass Frillendorfer Männer Geld sammelten, um den Gefallenen ein würdiges Denkmal errichten zulassen. Das ist geprägt durch die kantigen, etwa 2,80 Meter hohen Steine, die aus Rochlitzer Porphyr bestehen, einem Naturstein, der aus Sachsen stammt. Doch während das Denkmal damals mit einer großen Feier und zahlreichen Beteiligten aus Kirche, von der Stadt und aus dem Stadtteil eingeweiht worden war, geriet es im Laufe der Jahrzehnte eher in Vergessenheit.
Die Namen der Gefallenen sind alle noch gut lesbar
„Schließlich reinigte die Frillendorfer Kolpingsfamilie das Ehrenmal erstmals vor zehn Jahren, als der 80. Geburtstag anstand“, erinnert sich deren Vorsitzender Peter Valerius (62). Damals erkundigten sie sich zunächst beim Steinmetz über die Pflege, um den Stein nicht zu beschädigen. Seitdem rücken die Helfer einmal im Jahr mit weichen Scheuerbürsten an, entfernen Moos sowie den Grünspan, den die Bäume hinterlassen, und rupfen auch das Unkraut im Umfeld.
„Die Namen der Gefallenen sind ohnehin noch alle gut lesbar“, sagt Peter Valerius über den Zustand des Denkmals. Der Frillendorfer hat jetzt die Putzarbeiten mit weiteren Helfern soeben erledigt und freut sich nun auf zahlreiche Besucher beim Festakt. Gäste in der Schutzengelkirche sind die Gemeindemitglieder bereits gewohnt, denn es kämen regelmäßig Interessierte, um den sakralen Bau und das Schaffen Edmund Körners zu bewundern.
Angehörige der 94 Gefallen werden nicht anwesend sein. Denn trotz intensiver Recherche gleich nach dem Fund des Zeitungsartikels, sei es ihnen nie gelungen, jemanden ausfindig zu machen. Obwohl Klaudia Rudersdorf sogar in Amerika suchte. „Die Nachnamen einiger Männer allerdings“, sagt Peter Valerius, „die sind in Frillendorf durchaus noch vertreten“.
>>KOLPINGSFAMILIE LÄDT ZUM FESTAKT
Die Kolpingsfamilie Frillendorf lädt am Montag, 16. Juli, alle interessierten Bürger zu einem kleinen Festakt am Ehrenmal ein – 90 Jahre nach seiner Einweihung, 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Beginn ist um 18 Uhr, Ernestinenstraße/Auf der Litten.
In Frillendorf gehören 85 Mitglieder zur Kolpingsfamilie, die montags, 19 Uhr, entsprechend ihrem Bildungsauftrag zu Vorträgen einlädt. Diese finden im Haus Waterfohr, dem ehemaligen Pfarrheim, Huthstraße 1, statt und sind für alle offen.
Informationen rund um die Kolpingsfamilie Frillendorf gibt Peter Valerius: 293 263, per E-Mail: valerius.kolping@gmail.com, weitere Infos gibt es im Internet: essen-frillendorf.kf.kolping.de