Metalfestival: Turock gewinnt Rechtsstreit gegen Anwohner
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Essen. . Anwohnerbeschwerden brachten das Turock Open Air in Gefahr. Inhaber Peter Siewert klagte und gewann. 30 000 Besucher werden im August erwartet.
Sommer, Sonne, Rockmusik: Auch in diesem Jahr wird das Turock Open Air den Viehofer Platz zu einem Festivalgelände umwandeln. An zwei Tagen im August können Musikfreunde bei dem Umsonst-und-Draußen-Festival bekannte Rock- und Metalbands auf der Turockbühne sehen.
Rechtsstreit mit Anwohnern wegen Lärm
Der diesjährigen Ausgabe des Musikfestivals ging allerdings ein Rechtsstreit voraus, wie Turock-Inhaber Peter Siewert erzählt. Anwohner hätten sich nach dem Open Air 2017 über Lärmbelästigung beschwert und eine Verfügung erwirkt, wie Siewert erklärt: „Von unseren direkten Nachbarn gab es keine Beschwerden, aber aus dem Neubaugebiet aus der Neuen Mitte.“
Die Streitparteien trafen sich vor Gericht wieder. Für Siewert mit Erfolg, er kann das Open Air jetzt mit einer Ausnahmegenehmigung der Stadt laufen lassen: „Das Festival gilt jetzt als Veranstaltung mit besonderem allgemeinen Interesse.“ Denn neben dem kostenlosen musikalischen Angebot sei das Festival auch längst ein Wirtschaftsfaktor geworden. „Bands und Besucher buchen sich in Hotels in der Stadt ein, ein Großteil der Zuschauer läuft zu Fuß vom Hauptbahnhof zum Gelände und gibt in der Innenstadt noch Geld aus.“
Punk- und Metalbands an zwei Tagen
Mit bis zu 30 000 Zuschauern rechnen Siewert und sein Team an beiden Tagen auf dem Gelände, das im Halbkreis um die Kirchengemeinde St. Gertrud verläuft. „Es gibt immer einen großen Durchlauf, je nach Band tauscht sich das Publikum aus“, erzählt der Turock-Inhaber. Denn musikalisch hat das Turock Open Air auch im Jahr 2018 wieder vieles zu bieten, auch wenn das Programm noch nicht endgültig steht.
„Es sollen noch fünf oder sechs Bands dazu kommen, unter anderem ein Co-Headliner für den ersten Festivaltag.“ Doch auch das vorläufige Programm verspricht einige Besonderheiten für Musikfans. Während sich der Freitag mit Slime und Serum114 mehr dem Punk widmet, gibt es am Samstag dann puren Metal mit Kataklysm und Exhorder. „Wir orientieren uns an dem Disco-Programm des Turocks“, so Siewert.
„Haben immer unser eigenes Ding durchgezogen.“
Ein Konzept, das sich schon seit Jahren bewährt hat und auch im vergangenen Jahr tausende Zuschauer anlockte, als das Open Air zum ersten Mal nicht mehr im Rahmen von Essen Original stattfand. Für Siewert und das Turock-Team war das keine besonders große Umstellung: „Wir haben sowieso immer unser eigenes Ding durchgezogen. Deshalb macht es keinen großen Unterschied für uns“, so der Turock-Chef, der das Festival seit 2007 organisiert.
Damals noch als eintägiges Programm im Rahmen von Essen Original, auf einer Bühne, die von der Stadt gestellt wurde. „Kurz danach haben wir unsere Bühne dann selbst organisiert und waren lediglich Teil des Sicherheitskonzepts von Essen Original.“
Festival finanziert sich durch Getränkeverkauf
Auch das liegt jetzt in den Händen von Siewerts Team: „Es wird wieder Einlasskontrollen geben. Fremdgetränke sind wie jedes Jahr nicht erlaubt.“ Das liegt zum einen am Sicherheitskonzept, das Glas vermeiden möchte, aber auch am finanziellen Aspekt, denn das Festival finanziert sich zum größten Teil aus dem Verkauf der Getränke und Fanartikeln.
Das Festival-Programm startet am Freitag zwischen 15 und 16 Uhr, am Samstag um 13 Uhr. An beiden Tagen wird die Bühne auf dem Viehofer Platz bis 23 Uhr bespielt.
Turock Sommerfest am 21. Juli
Das Turock Open Air findet am 17. und 18 August statt. Der Eintritt zu dem Festival ist kostenlos.
Bereits am 21. Juli lockt das Turock mit seinem Sommerfest in die nördliche Innenstadt. Ab 14 Uhr legt ein DJ auf dem Viehofer Platz auf, ab 19 Uhr spielen Bands im Turock. Eintritt frei.
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