Essen. Der Auftakt des Prozesses gegen fünf junge Männer begann schleppend. Doch nun hat einer der Angeklagten die Taten eingeräumt.
Im Prozess um eine Serie von Gruppenvergewaltigungen im Ruhrgebiet hat einer der fünf Angeklagten ein Geständnis abgelegt. «Ich stehe zu meinen Taten und möchte mich in aller Form entschuldigen», ließ der 20-jährige Gelsenkirchener über seinen Verteidiger erklären. Darüber hinaus bot er allen betroffenen Schülerinnen ein angemessenes Schmerzensgeld an. Er schäme sich für seine Taten.
Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf 17 bis 24 Jahre alten Deutschen Übergriffe in wechselnder Beteiligung auf insgesamt sieben Schülerinnen vor. In fünf Fällen soll es zu Vergewaltigungen gekommen sein. Laut Anklage verabredeten sich die Täter stets mit einzelnen Mädchen und fuhren dann mit diesen in abgelegene Waldgebiete oder auf Feldwege. Unter dem Vorwand, mal kurz telefonieren zu müssen, sollen sie Handys abgenommen haben, ehe es zu sexuellen Übergriffen kam. Außerdem sollen sie mehrere Opfer zuvor geschlagen und bedroht haben.
Anwälte fordern Ausschluss der Öffentlichkeit
Das Verfahren ist am Freitagmorgen schleppend angelaufen. Die Jugendstrafkammer musste sich zum Prozessauftakt am Freitag zunächst um die Anträge von zwei Verteidigern kümmern, die das gesamte Verfahren ohne Öffentlichkeit stattfinden lassen wollten.
Auch interessant
Das Gericht wies den Antrag aber wegen des „herausragenden Interesses der Öffentlichkeit“ zurück. Bei Teilen der Hauptverhandlung, etwa wenn die Schülerinnen vernommen werden, kann das Gericht bei entsprechenden Anträgen dennoch ohne Öffentlichkeit verhandeln.
Angeklagte sollen Schülerinnen unter falschen Angaben ins Auto gelockt haben
Auch am Freitag stieß das Verfahren bei Medien und Zuschauern auf großes Interesse – allerdings blieben im Zuhörerbereich doch einige Plätze frei.
Im Februar hatten Polizei und Staatsanwaltschaft den Fall erstmals auf einer Pressekonferenz vorgestellt und öffentlich nach einem der Angeklagten gefahndet.
Vorgeworfen wird den 17 bis 24 Jahre alten Angeklagten, sich abends und nachts mit ihnen bekannten jungen Frauen getroffen zu haben. Diese hätten sie mit falschen Angaben ins Auto gelockt und seien dann mit ihnen in abgelegene Waldgebiete in Essen gefahren. Dort hätten sie die Schülerinnen zum Sex gezwungen. Insgesamt sind sieben Fälle angeklagt. 21 Verhandlungstage bis in den November sind geplant. (mit dpa)