Essen. . An der Planckstraße in Holsterhausen soll ein neues Berufsschulzentrum entstehen – als Ersatz für die Berufskollegs an der Sachsenstraße.

Die Stadt Essen stellt die Weichen für ein neues Berufsschulzentrum. Der Neubau soll auf dem Gelände des ehemaligen Jugendzentrums an der Papestraße in Holsterhausen und des benachbarten Sportplatzes entstehen – als Ersatz für das Robert-Schumann- und das Erich-Brost-Berufskolleg an der rund 400 Meter entfernten Sachsenstraße. Vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates am 11. Juli wird die Verwaltung mit den Planungen beginnen.

Die beiden Berufskollegs an der Sachsenstraße sind nach Darstellung der Stadt nicht mehr zeitgemäß und dringend sanierungsbedürftig. Das gilt sowohl für die Hauptgebäude aus den 1950er Jahren als auch für die Dependancen an der Kaupenstraße und an der Dechenstraße. Eine Instandsetzung gilt jedoch als unwirtschaftlich. Die Verwaltung beziffert die Kosten auf 50 Millionen Euro. Das sei nicht der einzige Grund, der für einen Neubau an anderer Stelle spricht.

Sanierung am Altstandort würde 50 Millionen Euro kosten

An der Sachsenstraße soll, wie berichtet, ein neues „urbanes Quartier“ entstehen, denn die Funke Mediengruppe zieht bald an den Berliner Platz, die Arbeiten am neuen Sitz des Unternehmens nähern sich dem Ende. Dadurch und mit einem Umzug der Berufskollegs eröffnet sich die Chance, das Areal zwischen der Sachsenstraße, Kruppstraße und Friedrichstraße gänzlich neu zu gestalten. Der Denkmalschutz stünde dem nicht im Weg, so die Verwaltung. An den Schulgebäuden sei im Laufe der Zeit zu viel verändert worden, als dass sie noch denkmalwürdig wären. Der Frankfurter Projektentwickler OFB hat seine Pläne für das neue Quartier bereits vorgestellt. Bis zu 500 neue Wohnungen sollen entstehen, dazu Büros und Geschäfte.

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort für ein neues Berufsschulzentrum ist die Planungsverwaltung ganz in der Nähe fündig geworden. Das 1,6 Hektar große Gelände zwischen A 40, Pape-, Planck- und Holsterhauser Straße gilt nicht zuletzt wegen der guten Verkehrsanbindung als bestens geeignet. Zusätzliches Verkehrsaufkommen wäre beherrschbar, heißt es. Ob das auch fürs Parken gilt, muss sich erweisen. Rund um die Sachsenstraße ist erfahrungsgemäß alles dicht.

U-Bahnhof soll barrierefrei umgebaut werden

Die beiden Berufskollegs unterrichten derzeit rund 4000 Schüler. In Rede steht ein Neubau von rund 30 000 Quadratmetern Geschossfläche. Ein solcher böte Vorteile für beide, Mensa, Turnhalle und Schulhof könnten sie gemeinsam nutzen.

Bis es soweit ist, dürften nach Einschätzung der Stadt noch vier bis fünf Jahre vergehen. Ein Bebauungsplan wäre noch aufzustellen. Auch die Finanzierung muss noch geklärt werden. Was der Neubau kosten würde – dazu gibt es noch keine Aussage. Die Pläne sollen nun konkretisiert werden. Der Bauausschuss des Stadtrates hat dazu bereits seinen Segen geben und angeregt, den U-Bahnhof Planckstraße barrierefrei umzubauen. „Es ist der einzige, in dem es weder einen Aufzug noch eine Rolltreppe gibt“, so der Vorsitzende des Gremiums, Rolf Fliß (Grüne). Die Stadt solle die Chance nutzen, dies zu ändern.