Essen. . Philippusstift, Marienhospital und St. Vincenz bekommen einen neuen Träger. 7000 Mitarbeiter betroffen. Jobs sollen erhalten bleiben.
Die Dimension ist gewaltig, denn es sind rund 7000 Mitarbeiter betroffen: Die Contilia-Gruppe mit dem Elisabeth-Krankenhaus und St. Josef in Kupferdreh schließt sich mit den drei Krankenhäusern im Essener Norden zusammen. Es ist eine Hochzeit, bei der die Partner ihre Namen behalten werden. Beide Seiten betonen, dass sie gemeinsam für die Zukunft stark sein wollen und voneinander profitieren möchten. Von einer reinen Vernunft-Ehe sollte man trotzdem nicht sprechen.
Wege für Patienten bleiben gleich
Denn die beiden – finden alle Beteiligten – passen auch sehr gut zusammen. Da steht auf der einen Seite das Katholische Klinikum Essen und auf der anderen Seite die Contilia-Gruppe, die ebenfalls auf eine lange christliche Tradition blickt. „Schon in der Vergangenheit haben wir uns ausgetauscht und gemeinsam Dinge entwickelt“, sagt Manfred Sunderhaus, Geschäftsführer der Gesellschaft Katholisches Klinikum, zu der die Häuser Philippusstift, Marienhospital Altenessen und St. Vincenz gehören.
Durch den Zusammenschluss entsteht einer der größten Arbeitgeber der Stadt. Denn gemeinsam kommen beide Seiten auf 7000 Mitarbeiter, rund 5000 waren es bislang bei der Contilia-Gruppe, die neben den Krankenhäusern auch Senioreneinrichtungen betreibt, und rund 2000 beim Katholischen Klinikum. Der neue Klinikverbund wurde offenbar nicht dazu gegründet, Stellen abzubauen. Vielmehr stehe die Arbeitsplatzsicherung im Vordergrund, versichern Dr. Dirk Albrecht aus der Contilia-Geschäftsführung und Wilhelm Hermanny, Aufsichtsratsvorsitzender des Katholischen Klinikums. Es gehe darum, weitere Fachkräfte zu finden. Beispielsweise im Bereich Pflege. „Denn in der ambulanten Pflege können wir derzeit längst nicht alle Anfragen bedienen“, sagt Albrecht.
Den Antrag hat das Katholische Klinikum gemacht
Den Antrag bei dieser Ehe in der Essener Kliniklandschaft hat übrigens das Katholische Klinikum gemacht, und die Contilia hat ziemlich schnell „Ja“ gesagt. „Große Verbünde sind der richtige Weg, um auch in der Zukunft eine optimale medizinische Versorgung zu garantieren“, sagt Manfred Sunderhaus. So solle auch die Krankenhausdichte im Norden der Stadt erhalten bleiben.
Für die Patienten dürfte sich auf den ersten Blick nicht viel ändern. Die Einrichtungen, Wege und Angebote sollen – zunächst – wie gewohnt erhalten bleiben, also beispielsweise die Notaufnahmen. Aber im Hintergrund wird seit der Vertragsunterzeichnung vor wenigen Tagen bereits an vielen Stellen geplant und geschaut, wo kooperiert werden kann. „Ich sehe die Zusammenarbeit als Wachstumschance im medizinischen Bereich“, sagt Prof. Birgit Hailer, stellvertretende Ärztliche Direktorin und Leitende Ärztin der Kardiologie im Katholischen Klinikum. Kardiologie und Geburtshilfe gehörten demnach zu den Abteilungen, in denen die Kooperation intensiviert werde. „Es wird von nun an kontinuierlich Veränderungen geben“, sagt Manfred Sunderhaus. An den Konzepten werde gefeilt.