Essen. Zwölf unterschiedliche Objekte können beim Tag der Architektur in Essen besichtigt werden. Darunter ein geheimer Garten und ein Gemeindezentrum.

Architektur hautnah erleben – das können Besucher wieder am kommenden Wochenende. Beim diesjährigen „Tag der Architektur“ führen Bauherren und Architekten in Essen durch insgesamt zwölf Objekte, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Eines der interessantesten Besichtigungsobjekte ist das neue evangelische Gemeindezentrum in Altenessen (Führung am Sa., 23. Juni, 11-17 Uhr, So., 24. Juni, 13-17 Uhr). Erbaut nach den Entwürfen des Essener Architekturbüros Heinrich Böll ist das Haus ein gelungenes Beispiel für zweckmäßige Architektur, die durch ihre unprätentiöse Form beeindruckt. Der zentrale Raum ist ein dreiseitig gefasster Hof, der sich nach Süden hin öffnet und damit eine einladende Geste formuliert. Die leichte Drehung aus der gesetzten Ordnung des Grundrisses weist auf die Kirche hin und kommt so in einen Dialog mit dem Versammlungsort der Gemeinde. Die klare äußere Grundrissform, die skulpturale Dachlandschaft und die große Glasfront im Innenhof lassen das Haus auf dem Mallinckrodtplatz 1 leicht und transparent erscheinen.

Stahl ganz neu inszeniert

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Stahl ist das Thema, das die von Schaewen GmbH seit ihrer Gründung vor 80 Jahren beschäftigt. Das mittelständische Familienunternehmen produziert, schmiedet und verkauft Stahl. Da lag es nahe, dass bei der Renovierung des Firmensitzes auf der Kronprinzenstraße 14 der Werkstoff zum Einsatz kam. „Wir haben das Material Stahl allerdings ganz neu inszeniert“, sagt der Architekt Mark Altgassen. So hat er eine Treppe, geformt wie ein gedrehter Metallspan, im Treppenhaus errichtet – die wirkt von außen betrachtet wie eine Skulptur. Zudem überspannt eine aus Stahlblech geschmiedete Brücke die Böschung zur Hofseite des Gebäudes. „Dafür haben wir Cortenstahl verwendet, eine spezielle Stahlart, die nach einigen Wochen eine besondere Patina entwickelt“, so Altgassen weiter. Der Architekt lässt es nicht nehmen, am Samstag, 23. Juni, von 11.30 bis 16 Uhr persönlich durch den Firmensitz zu führen.

Neugestalteter Nordpark in Altenessen

Dass Essen viel Grün hat, weiß spätestens seit dem Grünen Hauptstadtjahr jeder. Und so wundert es nicht, dass gleich zwei Parks und ein geheimer Garten beim Architekturtag im Mittelpunkt stehen. Der Nordpark in Altenessen (Führung So., 24. Juni, 14-16 Uhr, Gneisenaustraße 16a) ist ein Bespiel für eine gelungene Neugestaltung. Verwüstet durch Ela, erhielt er durch den Landschaftsarchitekten Helmut Fox ein neues Konzept: Es gibt Kommunikationsbereiche, Spielflächen für alle Generationen und einen neuen Bolzplatz als Multifunktionsanlage. Unter dem Titel „Ökologische Freiraumplanung“ ließ der Allbau den Meistersingerpark in Kray, Meistersingerstraße 35-51, ebenfalls von Helmut Fox in ein schönes Stück Grün für die umliegenden Mieter umgestalten (Führung So., 24. Juni, 11-13 Uhr).

Ganz anders präsentiert sich dagegen der Geheime Garten in der Mustergartenanlage im Grugapark (Führung am So. 24. Juni, 11-15 Uhr). Verborgen hinter Schiefermauern findet der Besucher beschauliche Plätze, die zum Verweilen einladen. Die Wurzeln des Konzepts liegen im 15. Jahrhundert: Als Giardino Segreto wird ein kleiner Garten mit intimen Charakter bezeichnet, der so beinahe zu einem Zimmer des Hauses wird.

Gesellschaftliche Entwicklung

Der Tag der Architektur spiegelt stets auch die gesellschaftliche Entwicklungen wider. Bestes Beispiel dafür ist die von der RKW Architektur und Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH errichtete Obdachlosenunterkunft in der Liebrechtstraße 1 (Führung Sa., 23. Juni, 11-14 Uhr). Die ist übrigens eine Deutschlandpremiere: Noch nie zuvor wurde eine Obdachlosenunterkunft als Neubau errichtet.

Wer moderne Architektur verstehen möchte, dem sei das Europa- Center, der neue Blickfang an der Kruppstraße 64, empfohlen (Führung So., 24. Juni, 14-16 Uhr). Sehen lassen können sich auch die Gebäude im neuen Univiertel, das auf dem Gelände des einstigen Großmarktes entstand (Führung Sa., 23. Juni, 11-16 Uhr durch das Wohngebäude an der Bargmannstraße 24).

Drei Privathäuser können besichtigt werden

Fast organisch wirken dagegen die geschwungenen Räume in der Unternehmensleitung der Dom-Apotheke an der Frohnhauser Straße 65. In eingebauten Vitrinen stehen alte Glasbehälter, die Gänge werden indirekt beleuchtet und sorgen für Eleganz und Anmut. (Führungen Sa., 23. Juni, 10-13 Uhr).

Fehlen noch drei Privathäuser, die ihre Türen öffnen: das Windmühlenhaus in Burgaltendorf, Mühlenweg 8 (Führungen So. 24. Juni, 14-17 Uhr), die Terrassenwohnungen in Bredeney, Stocksiepen 10-12 (Führungen Sa., 23. Juni, 15-17 Uhr) und das Mehrfamilienhaus in der Bruchstraße 132 (Führungen Sa., 23. Juni, 14-18 Uhr).

Der Tag der Architektur spiegelt stets auch die gesellschaftliche Entwicklungen wider. Bestes Beispiel dafür ist die von der RKW Architektur und Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH errichtete Obdachlosenunterkunft in der Liebrechtstraße 1 (Führung Sa., 23. Juni, 11-14 Uhr). Die ist übrigens eine Deutschlandpremiere: Noch nie zuvor wurde eine Obdachlosenunterkunft als Neubau errichtet.

Wer moderne Architektur verstehen möchte, dem sei das Europa- Center, der neue Blickfang an der Kruppstraße 64, empfohlen (Führung So., 24. Juni, 14-16 Uhr). Sehen lassen können sich auch die Gebäude im neuen Uni-Viertel, das auf dem Gelände des einstigen Großmarktes entstand (Führung Sa., 23. Juni, 11-16 Uhr durch das Wohngebäude an der Bargmannstraße 24).

Fast organisch wirken dagegen die geschwungenen Räume in der Unternehmensleitung der Dom-Apotheke an der Frohnhauser Straße 65. In eingebauten Vitrinen stehen alte Glasbehälter, die Gänge werden indirekt beleuchtet und sorgen für Eleganz und Anmut. (Führungen Sa., 23. Juni, 10-13 Uhr).

Fehlen noch drei Privathäuser, die ihre Türen öffnen: das Windmühlenhaus in Burgaltendorf, Mühlenweg 8 (Führungen So. 24. Juni, 14-17 Uhr), die Terrassenwohnungen in Bredeney, Stocksiepen 10-12 (Führungen Sa., 23. Juni, 15-17 Uhr) und das Mehrfamilienhaus in der Bruchstraße 132 (Führungen Sa., 23. Juni, 14-18 Uhr).