Essen. . Die Wasserpflanze Elodea wächst auf dem Baldeneysee früher und schneller als erwartet. Und dann hat auch noch das Mähboot des Ruhrverbandes schlappgemacht.
Sie ist wieder da, und das viel schneller als erwartet: Am Südufer des Baldeneysees macht sich seit einigen Tagen die Elodea breit, bekannt auch unter dem Namen Wasserpest. Der Ruhrverband hat deshalb die Mähsaison eingeläutet – zwei Wochen vorher als geplant, so Britta Balt, Sprecherin des Wasserversorgers.
Der Start verlief jedoch alles andere als verheißungsvoll. Das Mähboot „Manati“ fiel am Mittwoch nach wenigen Stunden wegen eines Hydraulikschadens am Antrieb aus und musste für den Rest des Tages im Hafen des Ruhrverbandes festmachen. Am Donnerstag schon soll das Boot wieder flott sein. Und es soll Verstärkung bekommen.
Das Mähboot bekommt Verstärkung aus den Niederlanden
Noch vor wenigen Wochen hatte sich der Ruhrverband optimistisch gezeigt, dass das Grün im Wasser in diesem Jahr weniger stark wuchern könnte. Der harte Winter habe den Elodea-Pflanzen hart zugesetzt, hieß. Auch die Bestände der planktonfressenden Körbchenmuschel seien stark dezimiert, so dass das Sonnenlicht nicht mehr so leicht bis zum Grund des Sees durchdringe. Dies nährte die Hoffnung, die Wasserpest könnte sich davon beeindruckt zeigen und den Kopf einziehen. Pustekuchen. Elodea drängt es mit Macht an die Oberfläche. Das sommerliche Wetter der vergangenen Wochen und das aufgewärmte Wasser dürfte ihr Wachstum beschleunigt haben.
Noch beschränkt sich der Wildwuchs auf das flache Wasser am Hardenbergufer westlich von Haus Scheppen. Beeinträchtigungen für die Wassersportler halten sich also noch in Grenzen. Die Segelkameradschaft Scheppen musste eine Regatta aber bereits absagen.
Das neue Mähboot ist noch nicht einsatzbereit
Hans-Walter Fink, Sprecher der Interessengemeinschaft Baldeney drängt aufs Tempo. „Sprechen wir es offen aus: Der Ruhrverband wurde auf dem falschen Fuß erwischt.“ Entgegen aller Erwartungen habe das Wachstum der Elodea nicht nur früher eingesetzt. Die Pflanze wachse offensichtlich sehr schnell. Dass das zweite Mähboot des Ruhrverbandes noch nicht einsatzfähig ist, mache es nicht besser. Der Wasserversorger spricht von Restarbeiten.
In der kommenden Woche soll das leistungsstärkere Mähboot die Arbeit aufnehmen und die „Manati“ ablösen, kündigt Britta Balt an. Das ältere Mähboot des Ruhrverbandes kommt dann auf dem Kemnader See zum Einsatz, wo die Wasserpest ebenfalls wieder wuchert.
Auf dem Baldeneysee soll die „Manati“ ab Donnerstag Verstärkung durch ein Mähboot aus den Niederlanden erhalten, das der Ruhrverband gechartert hat. Beide Boote werden ihre Messer zunächst vor dem Hardenbergufer zwischen den Einmündungen der Straßen „Fischlaker Höfe“ und „Niermanns Weg“ wetzen. Der Einsatz pro Boot kostet laut Ruhrverband 2000 Euro pro Tag. Gemäht wird im Ein-Schicht-Betrieb von 7 bis 15 Uhr. Wann die Saison endet, wird sich zeigen. Am See hoffen sie, dass es nicht so schlimm wird wie 2016, als mehr als 40 Prozent der Wasserfläche zuwuchs.