Essen. . Dieses Jahr gab es am Baldeneysee schon 22 Badetage – 2017 waren es insgesamt nur 47. Es wirkt sich aus, dass das Frühwarnsystem gelockert wurde.
Die gelockerten Regeln fürs Baden im Baldeneysee machen sich bereits bemerkbar: Während die Badestelle am Seaside Beach in der gesamten Saison 2017 nur an 47 Tagen öffnete war, gab es jetzt schon 22 Badetage.
Wie berichtet, hatte der Ruhrverband sein Frühwarnsystem zur Wasserqualität neu justiert. Es ist nötig, weil die Regenrückhaltebecken an der Ruhr nach starkem Regen überlaufen, so dass ungeklärtes Wasser in den Fluss gelangt. Daher wurde die Badestelle 2017 geschlossen, sobald auch nur an einer von sechs Messstellen nahe des Seaside Beach über fünf Millimeter Niederschlag gemessen wurden. Kontrollmessungen an 80 Tagen ergaben aber, dass die tatsächliche Belastung nur an acht Tagen über den Grenzwerten lag.
Die Leute fragten, wann die Badesaison endlich startet
In der laufenden Saison wird ein Badeverbot erst verhängt, wenn an einer Messstelle über neun Millimeter Niederschlag gemessen werden – oder an drei Messstellen sieben Millimeter. Holger Walterscheid, der das Seaside Beach betreibt, begrüßt die Lockerung: „Sobald es warm wurde, fragten die Leute, wann sie endlich in den See dürfen.“ Darum habe er den Saisonstart auf Anfang Mai vorgezogen. 2017 habe man wegen des mäßigen Wetters dagegen erst Ende Mai starten können. „Insofern sind die Zahlen nicht völlig vergleichbar.“ Er rechne in diesem Jahr aber insgesamt mit mehr Badetagen.
Nach den starken Regenfällen Ende vergangener Woche sei auch nach den neuen Regeln ein Badeverbot erteilt worden – auch für das Wochenende. Denn die Badestelle werde frühestens nach zwei Tagen freigegeben, wenn die Messergebnisse zur Keimbelastung vorlägen. Am Montag durfte dann geschwommen werden: „Aber es kamen nur zehn, 20 Badegäste“, sagt Walterscheid: „Es fehlte die Sonne am Morgen.“