Essen. . In diesem Jahr tritt der Eichenprozessionsspinner in Essen früher und stärker auf. Die Härchen der Raupe können bei Berührung für Menschen gefährlich sein.

Aus der Nähe betrachtet sieht er ja ganz possierlich aus mit seinen flauschigen Härchen. Doch mit diesem Langhaarträger ist nicht zu spaßen. Die Rede ist vom Eichenprozessionsspinner. Ausgewachsen handelt es sich um einen harmlosen, graubraunen Nachtfalter. Seine Larven haben es aber buchstäblich in sich.

In diesem Jahr beschäftigt der Schädling die Mitarbeiter von Grün und Gruga früher als sonst üblich. Wahrscheinlich liegt das am sehr warmen April, mutmaßt Eckhard Spengler, Sprecher des städtischen Grünbetriebes. Und noch etwas sei auffällig: Der Bestand an Eichenprozessionsspinnern habe augenscheinlich erheblich zugenommen. Betroffen sei das gesamte Stadtgebiet.

Seit Anfang der 2000er Jahre verbreitet sich der Schädling immer weiter

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Seit Anfang der 2000er Jahre breitet sich der Schädling vom Niederrhein kommend immer weiter aus. Objekt der Fressbegierde sind, wie es der Name vermuten lässt, Eichen. Auf deren frisch ausgetriebenen Blätter hat es der Nimmersatt abgesehen. Da die Bäume mehrmals austreiben, hält sich der durch Blattfraß verursachte Schaden üblicherweise in Grenzen. Spaziergänger sollten allerdings Vorsicht walten lassen und dem Schädling nicht zu nahe kommen, heißt es. Denn die Härchen der Raupe enthalten ein Gift, das bei Berührung beim Menschen an Haut und Atemwegen allergische Reaktionen hervorrufen kann, begleitet von Schwindel, Fieber und einem Schwächegefühl. Im schlimmsten Fall drohen Asthma oder ein allergischer Schock. Die Raupe soll es vor Fressfeinden schützen. „Bürger sollten Fundstellen melden, sich auf jeden Fall fernhalten und die Nester keineswegs berühren“, warnt Spengler.

In diesem Jahr wurden bereits bis zu einem Meter große Nester gesichtet – und beseitigt. Bei Grün und Gruga spricht man nicht ohne Grund von Gefahrenabwehr. Die Stadt Dortmund hat dieser Tage sogar vorsorglich einen Stadtpark für Besucher gesperrt. Dazu ist es in Essen bislang nicht gekommen.

Schädlingsbekämpfer saugen die Nester ab

Ein besonderes Augenmerk gelte auch hier Spielplätzen, Kindertagesstätten, Sportplätzen und Parkanlagen. Mit der Gefahrenbeseitigung werden darauf spezialisierte Firmen beauftragt. Die saugen die Schädlinge mit Industriesaugern ab. Die Mitarbeiter tragen dabei Schutzanzüge. Werkzeuge und Fahrzeuge müssen anschließend dekontaminiert werden.

Andernorts sei auch der Einsatz von Hubschraubern erprobt worden, berichtet Eckhard Spengler. Mit dem negativen Effekt, dass der durch die Rotorblätter verursachte Luftzug die giftigen Härchen des Eichenprozessionsspinners nur noch weiter verteilt hätten.