Pflege der Essener Innenstadt: Zwölf Beispiele, wo es hakt
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Essen. . Wer über die Kettwiger Straße in Essens City läuft, entdeckt viele Ecken, die verwildert, unordentlich und dreckig sind. Eine Beispielsammlung.
Wie steht es um die Sauberkeit und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt? „In punkto Sauberkeit hat sich in jüngster Zeit viel verbessert“, ist Dieter Groppe überzeugt. Groppe ist Geschäftsführer bei der Essen Marketing Gesellschaft (EMG)und in dieser Funktion Innenstadtkoordinator. Die Essener Entsorgungsbetriebe EBE hatten vergangenes Jahr deutlich größere Papierkörbe entlang der Einkaufsstraßen aufgestellt und auch ihre Dienstzeiten neu koordiniert. Seither sei es in der City ordentlicher geworden, meint Groppe.
EMG spricht von subjektiver Wahrnehmung
Viele Essener und Besucher teilen diese Auffassung jedoch nicht, wie Diskussionsbeiträge in den sozialen Netzwerken wie Facebook immer wieder zeigen. Groppe räumt denn auch ein: „Die subjektive Wahrnehmung ist offenbar eine andere.“
Und tatsächlich geht es bei der Sauberkeit-Frage nicht nur um herumliegende Kippen oder weggeworfenen Verpackungsmüll. Wer einmal aufmerksam entlang der Haupteinkaufsmeile Kettwiger Straße schaut, wird viele Dinge entdecken, die einen ungepflegten und somit unordentlichen Eindruck hinterlassen: Unkraut, das durchs Pflaster sprießt. Bänke, die derart verdreckt oder kaputt sind, dass sich dort niemand mehr gerne hinsetzen möchte. Oder die vielen Kaugummiflecken, die die Einkaufsstraße pflastern.
Dem widerspricht auch Groppe nicht, stellt aber auch klar, dass Aufgaben wie Bepflanzung oder Reinigung nicht zu den Aufgaben der EMG gehören: „Wir können da nur vermitteln“, meint Groppe. Und manchmal stehe bei der raschen Erledigung von Arbeiten auch das Zuständigkeitsdickicht aus EBE, Grün und Gruga, Tiefbauamt als Baulastträger oder von Privaten im Wege.
EMG beklagt Zuständigkeitsdickicht
Groppe schlägt daher zwei Dinge vor: Um Dreckecken schnell zu entdecken und um sich schnell um Reparaturen etc. zu kümmern, wäre ein City-Hausmeister hilfreich. Entsprechende Gespräche mit der EBE dazu laufen offenbar. „Ich würde einen solchen Kümmerer sehr begrüßen“, betont Groppe. Um die Pflege der Innenstadt aber auch bezahlen zu können, müsste der Stadtrat jährlich eine Art Fonds beschließen, aus dem die Arbeiten und Reparaturen bezahlt werden können.
Gleichzeitig will Groppe aber auch private Initiativen stärker in die Pflicht nehmen. So gibt es derzeit Gespräche mit der Arbeitsgemeinschaft des Ambulanten Markt- und Schaustellerverbandes, die seit Jahrzehnten per Sondernutzung diverse Verkaufsstände entlang der Kettwiger betreiben. Die Stadt will den Verband nun in die Pflicht nehmen, die Verkaufsstände ansehnlicher zu gestalten. Erste Architekturentwürfe sollen in den kommenden Tagen den städtischen Gremien vorgestellt werden. Gleichzeitig gibt es laut Groppe eine Wiederbelebung der Immobilienstandortgemeinschaft Kettwiger Straße. „Vielleicht lässt sich darüber auch die eine oder andere private Initiative anstoßen“, hofft der Innenstadtkoordinator.
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