Essen-Rüttenscheid. Der Messeparkplatz am Girardethaus in Rüttenscheid soll bebaut werden. Wohnen auf rund 15 500 Quadratmetern, dazu Handel und Büros geplant.
Vier neue Gebäude mit bis zu sieben Geschossen könnten auf dem Messeparkplatz unterhalb des Girardethauses entstehen. Das geht aus einer Vorlage für die Bezirksvertretung II hervor. Die Verwaltung legt dem Stadtteilparlament in der kommenden Woche den entsprechenden Bebauungsplan vor, die Entscheidung trifft dann am 7. Juni der Ausschuss für Stadtplanung. In den Gebäuden sind rund 15 500 Quadratmeter für Wohnen und rund 6000 Quadratmeter für Gewerbe vorgesehen. Für Einzelhandel und Gastronomie bleiben 800 Quadratmeter. Wird das Vorhaben wie in der Projektstudie dargestellt umgesetzt, soll über dem Messeparkplatz in Höhe der Rüttenscheider Brücke ein neuer Platz entstehen.
Die Pläne für die Fläche zwischen Girardethaus und Wittekindstraße stammen von der Essener Immobilienentwicklungsgesellschaft Hopf. Dort möchte man sich erst zum Vorhaben äußern, nachdem die Politik offiziell informiert wurde. In der Sitzung der Bezirksvertretung am 24. Mai wird Andreas Müller vom Amt für Stadtplanung den Bebauungsplan vorstellen. „In drei Baukörpern wird schon eine deutliche Zahl von Wohnungen zustandekommen“, sagt Müller. „Ob es 100 oder 150 Wohnungen werden, weiß man jetzt noch nicht.“ Das vierte Gebäude, das der Rüttenscheider Straße am nächsten liegt, soll von Gewerbe und Einzelhandel genutzt werden.
235 Stellplätze in Tiefgaragen unter den Gebäuden
Entlang der Wittekindstraße würde sich die Bebauung bis hinter die Einmündung zur Ursulastraße ziehen. Die drei hinteren Gebäude sollen auf einem eingeschossigen Tiefgaragensockel stehen, das vordere auf einem zweigeschossigen Sockel. „Welcher Stellplatzschlüssel am Ende anzuwenden ist, wird sich zeigen. Das regelt der Bebauungsplan nicht“, erklärt Andreas Müller. Die Verwaltung geht in der Begründung des Plans von insgesamt etwa 235 Stellplätzen unter den Gebäuden aus.
Die Tiefgaragengeschosse sollen den Höhenunterschied zur Rüttenscheider Brücke ausgleichen. „Der Gedanke ist, dass man eine Platte an die bestehende Brücke ansetzt, die auch das Niveau der Vorfläche am Girardethaus hat“, sagt Müller. „Im Endeffekt erhält man so eine große zusammenhängende Platzfläche, für Fußgänger begehbar – ein Raum, der quasi der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Von dort wird man auch in das Gebäude kommen.“ In der Begründung zum Bebauungsplan heißt es dazu, dass die neue Platzsituation zur Attraktivierung der bestehenden Angebote im Girardethaus sowie im geplanten Gebäude beitragen könne. „Daher sollen Aufenthaltsbereiche zum Verweilen und Flächenangebote für Außengastronomie vorgehalten werden.“
In der Verwaltung geht man davon aus, dass die umliegenden Straßen „das zusätzliche Verkehrsaufkommen voraussichtlich unproblematisch aufnehmen können“, wie es im Konzept heißt. Ein Gutachter werde im Verlauf des Bebauungsplans allerdings noch untersuchen, welche Auswirkungen es auf nahegelegene Kreuzungen geben könnte. Unterhalb der Rüttenscheider Brücke sollen laut Bebauungsplan eine Straße sowie ein Geh- und Radweg am Girardethaus entlang führen. So könnte eine geradlinige Verbindung zwischen der Veronikastraße und der Messe entstehen.