Essen. . Der Ruhrverband hat das Warnsystem nachjustiert, das sicheres Baden im See garantiert. Fazit: Es wird 2018 wohl mehr Badetage geben als 2017.

Pünktlich zur offiziellen Eröffnung der Badesaison am Baldeneysee wartet der Ruhrverband mit einer guten Nachricht auf: Schwimmer dürfen an der Badestelle am Seaside Beach in diesem Jahr mit deutlich mehr Badetagen rechnen. Denn der Ruhrverband hat das Frühwarnsystem, das die Wasserqualität überwacht, neu justiert.

Norbert Jardin, technischer Vorstand des Wasserversorgers, äußerte sich auch zur Belastung des Ruhrwassers durch multiresistente Keime. Diese seien an der Badestelle zwar nachgewiesen worden, aber in solch geringem Maße, so Jardin, dass für gesunde Menschen keinerlei Gefahr bestehe.

47 Tage gab es im vergangenen Jahr

Das Frühwarnsystem des Ruhrverbandes prognostiziert die hygienische Belastung nach starkem Regen. Denn dann laufen die Regenrückhaltebecken entlang der Ruhr über, ungeklärtes Wasser gelangt in den Fluss. Bislang galt: Wird an mindestens einer von sechs Messstellen im näheren und weiteren Einzugsgebiet der Badestelle mehr als 5 Millimeter Niederschlag gemessen, spricht das Gesundheitsamt ein Badeverbot aus.

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Unter dieser Voraussetzung war das Baden am Seaside Beach im vergangenen Jahr an 47 Tagen erlaubt. 7700 Schwimmer nutzten das Vergnügen. Kontrollmessungen des Ruhrverbandes ergaben, dass deutlich mehr Badetage möglich gewesen wären. Von 80 Tagen, an denen Messungen durchgeführt wurden, lag die hygienische Belastung lediglich an acht Tagen über den zulässigen Grenzwerten.

Warnsystem schlägt künftig bei 7 Millimetern Niederschlag aus

Dies hat den Ruhrverband veranlasst, beim Frühwarnsystem nachzusteuern. Ein Badeverbot wird künftig erst ausgesprochen, wenn an mindestens drei Messstellen 7 Millimeter Niederschlag fallen oder an einer Messstellen mehr als 9 Millimeter. Unter diesen Bedingungen wären es 2017 doppelt so viele Badetage gewesen. Wie viele es in diesem Jahr werden, „hängt natürlich vom Wetter ab“, so Jardin.

Wird das Baden untersagt, bleibt die Badestelle zwei Tage lang geschlossen. So lange dauert es, bis Messergebnisse zur tatsächlichen Keimbelastung vorliegen. Ist diese nicht auffällig, wird die Badestelle wieder freigegeben.

Unbedenklich ist nach Angaben des Ruhrverbandes die Belastung durch multiresistente Keime. Aufgeschreckt durch Medienberichte, wonach Keime in Seen in Niedersachsen nachgewiesen wurden, hatte der Ruhrverband die Universität Bonn mit Messungen im Baldeneysee beauftragt. Das Ergebnis: An der Badestelle lag die Zahl der Keime „im einstelligen Bereich“, so Jardin. Zulässig wären 1800 Keim-Kolonien pro 100 Milliliter Wasser.