Essen-Südviertel. . Das Gebäude an der Kronprinzenstraße im Südviertel ist 108 Jahre alt. Neue Fenster , Dacharbeiten und Instandsetzung des Natursteins sind nötig.
Barock, etwas Klassizismus und ein Hauch Jugendstil: Die Emschergenossenschaft residiert seit 108 Jahren in einem prächtigen Gebäude an der Kronprinzenstraße, dem Emscherhaus. Bis zum Spätherbst wird die Landmarke des Südviertels hinter einem Gerüst verschwinden. Der Naturstein des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes wird instandgesetzt und neue Sprossenfenster eingebaut. Rund zwei Millionen Euro wird die Sanierung kosten, um das Emscherhaus im Glanz vergangener Tage erstrahlen zu lassen.
Vom Innenhof aus werden sich in den kommenden Wochen die Gerüstarbeiten Stück für Stück, Tag für Tag um den historischen Gebäudekomplex ziehen. Der größte Brocken wird dabei der Austausch der Fenster, erzählt Ilias Abawi, Pressesprecher der Emschergenossenschaft. „Wir reden dabei von allen Fenstern. Die, die wir jetzt haben, sehen zwar vermeintlich modern aus, aber sie sind nicht schalldicht. Das merkt man besonders, wenn man zur Straße hin arbeitet.“ Deshalb sei die aufwendige Sanierung notwendig, erklärt der Pressesprecher. „Es ist jetzt einfach an der Zeit.“
Kriegsschäden waren erst 1954 beseitigt
Das Haupthaus der Emschergenossenschaft entstand nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis. Nach zweijähriger Bauzeit konnte das Verwaltungsgebäude im Jahr 1910 bezogen werden. „Imposant überragte schon damals der 37 Meter hohe und quadratische Treppenturm sowohl das Gebäudeensemble als auch das angrenzende Villenviertel nahe des Bernewäldchens“, schreibt die Genossenschaft über ihren Bau. Den Zweiten Weltkrieg überstanden der Turm, die Front zur Richard-Wagner-Straße und der Sitzungssaal, alles andere lag in Trümmern. Erst 1954 waren die Schäden vollständig beseitigt.
In den folgenden Jahrzehnten wurde das Emscherhaus immer wieder erweitert. Eine aufwendige Restaurierung brachte die Decken und Wandflächen des Treppenhauses 2006 wieder in ihren ursprünglichen Zustand. Seit 2015 erstrahlt der Turm im Licht von 23 LED-Elementen.
Da das Haus unter Denkmalschutz steht, wird sich baulich daran nichts mehr verändern. Weil es im alten Turm keinen Aufzug gibt, muss Ilias Abawi die Stufen ins dritte Obergeschoss bis zu seinem Büro zu Fuß gehen. „Vor allem die letzte steile Treppe kann ermüdend sein“, erzählt er. „Aber die Optik ist phänomenal. Es ist ein richtig schönes Haus mit einem schönen Innenleben, in dem man gerne arbeitet.“