Essen-Horst. . Zerstörungswut trifft in Horst eine Grundschule, Kita und das Jugendhaus. Die SPD fordert erneut Videoüberwachung, Stadt lehnt das bisher ab.

Der Schulgarten wird zerstört, Fenster eingeschlagen, Wände beschmiert: Seit einigen Jahren leidet die Astrid-Lindgren-Schule unter Vandalismus. Eine Lehrerin soll gar bedroht worden sein. Der Kita Lönneberger und den Jugendhaus Hörsterfeld geht es ähnlich. Daher fordert die SPD die Stadt erneut auf, Möglichkeiten wie Alarmsicherungen und Videoüberwachung zu prüfen, um die Vandalen zu stoppen. Am Dienstag, 8. Mai, werden die Bezirksvertreter über den Antrag entscheiden.

Bislang hat die Stadt alle Vorschläge zur Bekämpfung der Zerstörungswut abgelehnt. Dazu gab vorab einen Ortstermin. Im Gespräch waren ein Sicherheitsdienst sowie die Erhöhung des Zaunes ums Schulgelände (beides zu teuer) und auch die Videoüberwachung war bereits Thema. Diese erschien wegen des Eingriffs in die Persönlichkeitsrechte und der erforderlichen Zustimmung der Eltern bislang als nicht umsetzbar.

SPD nennt Schule mit Videoüberwachung als Beispiel

Michaela Heuser, Fraktionsvorsitzende der SPD in der zuständigen Bezirksvertretung, kennt die Reaktion der Betroffenen: „Die Einrichtungen waren sehr enttäuscht, als die abschließende Antwort der Verwaltung kam, dass es keine Möglichkeit gibt, gegen den Vandalismus vorzugehen“, sagt sie. Denn die Leiter der betroffenen Einrichtungen fürchten nun, die Schäden könnten weiterhin zunehmen. „Sie erwarten die nächsten Ferien mit Schrecken“, sagt Michaela Heuser. Denn gerade in dieser Zeit schlagen die Täter zu, zerstören auch Arbeiten der Kinder.

Es sei überhaupt nicht nachvollziehbar, warum eine Videoüberwachung bisher vehement abgelehnt worden sei, sagt die SPD-Politikerin. Immerhin sei diese ja nicht grundsätzlich unzulässig. „Ein Schulträger kann in Abstimmung mit der Schulleitung eine Videoüberwachung vornehmen“, heißt es im Antrag der SPD, der auch auf das Hausrecht der Schule und geltende Gesetze zum Thema verweist. Im Einzelfall sei die Videoüberwachung geeignetes Mittel, um Körperverletzungen und Vandalismus auf Schulhöfen entgegenzuwirken. Die SPD führt ein Beispiel einer Schule in Meschede als Erfolgsmodell an und fragt: „Warum wird dies in Essen nicht einmal in Erwägung gezogen?“

>>ALARMANLAGEN UND WEITERE VORSCHLÄGE

Im SPD-Antrag wird eine frühere Alarmanlage in der Grundschule genannt. Die Politiker fragen nach einer erneuten Installierung dieser, aber auch nach Glasbruch-Alarmsicherungen oder Bewegungsmeldern.

Die Stadt wird zudem gebeten, weitere Vorschläge zu machen, um die Sicherheit der Einrichtungen, Schüler, Lehrer und Kinder zu gewährleisten.