Essen. . In Bergeborbeck hat Jazz-Trompeter Till Brönner Fotos noch geheime Fotos für eine Ausstellung gemacht. Nur ein Kohlenhändler wusste Bescheid.
Till Brönner schaut den Menschen gerne ins Gesicht. Meistens ist die Trompete dazwischen, sein Instrument. Doch nicht immer. Denn einer der bekanntesten Jazz-Musiker Deutschlands zeigt seit Jahren, dass er auch ein mehr als passabler Fotograf ist. Als solcher hat er nun den Essener Kohlenhändler Andreas Schmidt besucht – und auf den Auslöser gedrückt. Der Fokus lag – natürlich – auf Schmidts Gesicht, aber auch auf den Kohlebergen und auf typischen Arbeitsszenen aus dem Leben eines Kohlenhändlers.
Nach 20 Minuten war die Aufregung vorbei
„Das war eine tolle Abwechslung. Nach etwa 20 Minuten war es aber leider auch schon wieder vorbei“, sagt Andreas Schmidt. Till Brönner, für seine Jazz-Musik mit mehreren Echos ausgezeichnet, hatte sich kurzfristig bei dem Kohlenhändler aus Bergeborbeck angemeldet. Zuschauer waren nicht zugelassen, als er seine Fotos machte. Und auch über das Projekt, das hinter dem Essen-Besuch steht, mag er noch nicht reden. Klar ist aber: Er hat Essen mehrere Male in seinem Terminkalender stehen. Sowohl in seiner Funktion als Till Brönner, der Musiker (Philharmonie, 2. Februar 2019), als auch als Till Brönner, der Fotograf. Am Ende soll eine Foto-Ausstellung entstehen.
Andreas Schmidt jedenfalls hat den Star als einen „sympathischen Menschen, locker und entspannt“ kennengelernt. Portraitbilder hat Brönner von dem Essener gemacht, ihn mitten in einen Haufen Kohle gestellt und den Auuslöser betätigt, als der Hausherr die große Schippe in der Hand hielt. Das klingt nach Fotos, aus denen die Ruhrgebiets- und Bergbau-Romantik spricht.
Zum Abschluss noch ein Selfie
Der Kohlenhändler ist ein Freund guter Musik. Auch eine Platte von Brönner steht in seinem Schrank, die hat er sich signieren lassen. „Till Brönner war ganz überrascht, dass ich ausgerechnet diese Platte besitze. Er sagte, die habe selbst er nicht“, sagt Schmidt.
Eine kleine Plauderei noch über Musik, ein Selfie, das zwei lächelnde Männer vor einem Berg Kohle zeigt, und schon war der Überraschungsgast wieder verschwunden.